Andacht vom 02.03.2010:
Dann führte mich der Mann noch einmal zum Eingang des Tempelgebäudes, der nach Osten lag. Dort sah ich Wasser unter der Schwelle hervorquellen. Erst floss es an der Vorderseite des Tempels entlang in südlicher Richtung, dann am Altar vorbei nach Osten. Hesekiel 47,1 (Hoffnung für alle)
Hesekiel sah in einer Vision Wasser aus dem Tempel Gottes herausfließen. Zuerst war es nur ein Rinnsal, aber schon nach einem halben Kilometer war daraus ein Bach geworden. Nach weiteren 500 Metern reichte Hesekiel das Wasser bereits bis zum Knie und nochmals so weit war es bis zur Hüfte tief. Nur zwei Kilometer vom Tempel entfernt "war es ein Strom, so tief... dass man schwimmen musste" (Hes 47,3-5).
Am Ufer des Stromes standen viele Bäume. Von dem Engel wurde Hesekiel erklärt, wohin dieser Strom aus dem Tempel floss: "Dieser Fluss fließt weiter nach Osten in das Gebiet oberhalb der Jordanebene... und mündet schließlich ins Tote Meer. Dort verwandelt er das Salzwasser in gesundes Süßwasser. Wohin der Fluss kommt, da wird es bald wieder Tiere in großer Zahl und viele Fische geben." (V 8.9a. Hfa)
Auch uns bietet der Geist Gottes das "Wasser des Lebens" an (Offb 22,17) und Jesus sagte: "Nur wer durch Wasser und durch Gottes Geist neu geboren wird, kann in Gottes neue Welt kommen!" (Joh 3,5)
In Hesekiels Tempelvision wurden zuerst nur seine Füße nass; dann reichte das Wasser bis zu den Knien, bis zur Hüfte und schließlich musste er schwimmen. So erfahren auch wir das verändernde Wirken des Heiligen Geistes nur, wenn wir uns ihm ganz ausliefern, ihn an allen Stellen an uns herankommen und uns von ihm reinigen und beleben lassen. Dieses Neuwerden kann man nicht vom Ufer aus erleben, man muss ganz hinein in das "Wasser des Lebens".
Wo befinde ich mich? In den salzigen Teichen und Sümpfen daneben oder mitten im Strom des Lebens? Dann gilt uns die Verheißung Jesu: "Wer mir vertraut, wird erfahren, was die Heilige Schrift sagt: Von ihm wird Leben spendendes Wasser ausgehen wie ein starker Strom." (Joh 7,38 Hfa) Bin ich für andere schon eine Quelle des Lebenswassers, das sie aufrichtet und frohmacht, oder verspritze ich nur Brackwasser, vielleicht ordentlich gesalzen, aber ohne Kraft zum Leben?
Lothar Reiche
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
