Andacht vom 25.03.2010:
Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. 2. Petrus 3,18a
Ein Förster legte im Wald Samen aus einem Tannenzapfen in die Erde. Als der Keim aufging, pflegte er den Setzling mit Liebe und Sorgfalt. Er befreite ihn von Unkraut und begoss ihn mit Wasser. Als die ersten Äste wuchsen, setzte er zum Schutz ein Körbchen aus Maschendraht darüber, damit die Rehe nicht die zarte Rinde abknabbern konnten.
Die Tanne gedieh und wurde immer größer, bis sie das Forsthaus weit überragte. Eines Tages im Spätherbst kamen schwere Stürme auf, die mehrere Bäume entwurzelten. Doch dieser Baum war dank der Pflege des Försters schon gut verwurzelt und hielt allen Stürmen stand.
Dies ist ein schönes Bild für das Leben eines gläubigen Menschen. Als Christen stehen wir im Konflikt zwischen Gott und Satan (siehe Hiob 1,7-12). Wir brauchen in unserem Glaubensleben täglich das Bewusstsein der Liebe Gottes und seine Kraft, um in den Lebensstürmen standhaft zu bleiben. So entsteht eine tiefe, vertrauensvolle Beziehung zwischen Gott und uns. Geistlich zu wachsen ist ein lebenslanger Prozess mit dem Ziel, Christus immer ähnlicher zu werden. Doch gänzlich ohne Spannungen und Schwierigkeiten geht es nicht.
Nach Paulus gehört es zu unserem Glaubensleben, dass wir beim geistlichen Wachstum unsere Sündhaftigkeit zum Gegner haben (Röm 5,20.21). Ohne Gottes Hilfe sind wir dem Bösen in uns haushoch unterlegen. Es ist ein fataler Fehler zu meinen, wir würden damit allein fertig. In solchen Anfechtungszeiten sollten wir uns fest an Jesus halten und uns gegenseitig ermutigen. Christus ist dem Bösen himmelhoch überlegen, weil er Satan besiegt und unsere Sünde gesühnt hat. Und wenn wir einmal stolpern und zu Fall kommen - ähnlich wie Petrus, als er Jesus verleugnete -, dann können wir gewiss sein, dass er uns liebt und aus Gnade und Barmherzigkeit vergibt.
Neulich erhielt ich eine E-Mail, an deren Schluss der Satz stand: "Schwierigkeiten sind schöne Aufgaben." Ich würde eher sagen: Wir können mit der Hilfe Gottes Schwierigkeiten überwinden. So werden wir in unseren Herzen und im Glauben stark und wachsen immer mehr in der Erkenntnis Christi. Er ist auf unserer Seite und hält uns fest an seiner Hand.
Adam Schiller
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
