Andacht vom 20.06.2010:
Der eine bleibt gesund bis an sein Ende; dann stirbt er, frei von Sorgen und im Frieden, der Körper wohlgenährt, die Glieder stark. Der andere stirbt verbittert und enttäuscht, weil er vom Glück nichts abbekommen hat. Hiob 21,23-25 (Gute Nachricht Bibel)
Warum sind manche Christen so extrem, zum Beispiel auf dem Gebiet der Gesundheit? Es gibt Gläubige, die achten kaum auf ihren Lebensstil. Sie rauchen Zigaretten, trinken Alkohol, ernähren sich ungesund und bewegen sich kaum. Anscheinend sehen sie darin keinen Widerspruch zu ihrem Bekenntnis zu Jesus Christus als dem Schöpfer und Erhalter des Lebens.
Andere wiederum unternehmen so viel, um gesund zu bleiben, dass man fast den Eindruck gewinnt, sie wollten ihren jetzigen Körper in die Ewigkeit "hinüberretten". Bedenkenlos haben sie den Spruch "Hauptsache gesund!" in ihrem Repertoire, wenn das Gespräch auf dieses Thema kommt oder sie jemandem zum Geburtstag gratulieren.
Ist Gesundsein tatsächlich die Hauptsache angesichts der Tatsachen, dass wir in einer von der Sünde infizierten Welt leben und unser Leben hier auf Erden nicht alles ist, womit wir rechnen dürfen?
Die Gesundheit ist zweifelsohne ein hohes Gut, dazu noch ein unverdientes Geschenk - wie viel wir auch immer dafür tun mögen. Daher können wir nicht dankbar genug sein, wenn wir gesund sind. Aber die Hauptsache ist die Gesundheit nicht. Viel wichtiger noch ist eine heile, ausgesöhnte Beziehung zu Gott.
Mir scheint, dass Jesus uns mit einer drastischen Aussage auf die richtige Priorität hinweisen wollte: "Wenn deine Hand oder dein Fuß dich zum Bösen verführen, hack sie ab und wirf sie weg. Es ist besser, du gehst verkrüppelt und lahm ins ewige Leben als mit gesunden Händen und Füßen ins ewige Feuer." (Mt 18,8 Hfa)
Vergleiche mit anderen anzustellen hilft beim Thema Gesundheit nicht weiter, sondern führt eher zu Unzufriedenheit und Verbitterung - besonders, wenn man sich manches nicht gegönnt hat, um gesund zu bleiben, und dann doch krank geworden ist. Gerade eine positive innere Einstellung zum Leben und zu dessen schönen Seiten kann einer ausgeglichenen, die Gesundheit fördernden seelischen Verfassung sehr dienlich sein.
Eli Diez-Prida
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.