Andacht vom 08.01.2011:
Ihr sollt deshalb so beten: "Unser Vater im Himmel! Dein heiliger Name soll geehrt werden." Matthäus 6,9 (Hoffnung für alle)
Manchen Menschen fällt es schwer, im Gebet das Wort "Vater" zu gebrauchen, weil sie keine guten Erinnerungen an den eigenen Vater haben. Andere haben ihren Vater gar nicht oder nur kurz kennengelernt. Dennoch könnte jeder einen guten Vater beschreiben, wie er ihn sich wünscht oder vorstellt. Im tiefsten Herzen ist bei den meisten Menschen die Sehnsucht nach einem liebevollen Vater vorhanden.
Während seines ganzen irdischen Lebens war es für Jesus ein besonderes Anliegen, uns Menschen den allmächtigen, ehrfurchtgebietenden Gott als liebenden, barmherzigen Vater zu zeigen. Als Jesus einmal gebeten wurde: "Herr, zeige uns den Vater" (Joh 14,8), antwortete er: "Wer mich sieht, der sieht den Vater!" (V. 9)
Welch eine Antwort! Jesus spürte schon als Kind die besondere Beziehung zu seinem großen himmlischen Vater, von dem er ausgegangen war. Wenn
wir diesen Vater im Himmel kennenlernen möchten, müssen wir Jesus betrachten. Wie war er, wie ging er mit Menschen um? Er hatte ein Herz für Kinder und nahm sich Zeit für sie. Er schenkte einer Witwe den Sohn wieder und einem Elternpaar die Tochter - beide Kinder weckte er vom Tod wieder auf. Er kümmerte sich um die Verachteten der Gesellschaft und suchte die Gemeinschaft mit ihnen. Er hatte Erbarmen mit den Kranken und heilte sie. Er erhob die Frauen aus ihrer Erniedrigung und nahm sie ernst. Er machte uns bewusst, wie wichtig die Vergebung von Schuld ist und wie gern der Vater bereit ist, uns zu vergeben.
Dann ging Jesus durch Verachtung und Leiden für uns ans Kreuz. Uns allen gilt die Botschaft: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." (Joh 3,16)
Der Apostel Paulus schrieb, dass wir sogar "Abba" - das bedeutet so viel wie "Papa" - zu Gott sagen dürfen (Röm 8,15b). Er ermutigt uns, im Vertrauen zu ihm zu beten und unsere Sorgen zu ihm zu bringen.
Gott, unser Vater, hat "Gedanken des Friedens" über uns (Jer 29,11) und will uns zu einem wunderbaren Ziel führen. Er lässt dir sagen: "Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!" (Jes 43,1)
Marli Weigt
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.