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Andacht vom 17.04.2011:

Es Strome aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach. Amos 5,24

Der Prophet Amos sprach im 8. Jahrhundert V. Chr. im Auftrag Gottes. Zahlreiche Kleinbauern und ihre Familien verloren in Israel um des Profits einiger Reicher willen ihre Existenzgrundlage. Sie gerieten in die Schuldenfalle, wurden abhängig von den Großbauern und mussten für ihren Lebensunterhalt hart arbeiten. Und das alles geschah weitgehend legal.

Zugleich beobachtete Amos ein großes Interesse an religiösen Formen. Das eine - die Unterdrückung der Kleinbauern und ihre Verarmung - schien mit dem anderen, dem geistlichen Leben, nichts zu tun zu haben. Doch gerade gegen dieses widersprüchliche Verhalten erhob Amos im Auftrag Gottes Einspruch. Für ihn gehörten Gottesdienst und Alltagshandeln zusammen. Das Ziel der Kritik Gottes war der Gottesdienst mit seinen Ritualen und Liedern: "Und wenn ihr mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe ich kein Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen. Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören!" (Amos 5,22.23) Der Gottesdienst sollte im Einklang mit Recht und Gerechtigkeit gefeiert werden, wie der daran anschließende Andachtstext zeigt.

Im vergangenen Jahrhundert zog Dietrich Bonhoeffer daraus eine aktuelle Schlussfolgerung und sagte 1935 in einem seiner Vorträge: "Nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch singen." Ein mutiges Wort in der Nazizeit. Nur wer sich für die Verfolgten einsetzt, dürfte auch Gottesdienst feiern. Ist das auch ein Wegweiser für uns?

Gott möchte uns im Gottesdienst in der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen liebevoll begegnen, uns stärken und aufrichten. Er will uns nicht strafen, aber er muss uns des Öfteren ermahnen, denn "Gehorsam ist besser als Opfer" (1 Sam 15,22).

Fromme Lieder, Gebete und Rituale können nicht die verkehrten Einstellungen und das versäumte Handeln wettmachen.

Bitten wir Gott auch heute darum, dass wir unser Reden im Gottesdienst mit dem Handeln im täglichen Leben in Einklang bringen und so zu authentischen Nachfolgern Christi werden.

Gerhard Menn

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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