Andacht vom 21.11.2011:
Denn das hat uns der Herr ganz gewiss zugesagt: Wir, die beim Kommen des Herrn noch am Leben sind, werden gegenüber den Toten nichts voraushaben ... Als Erste werden die auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben sind. Dann werden wir, die wir zu diesem Zeitpunkt noch leben, mit ihnen zusammen unserem Herrn auf Wolken entgegengeführt, um ihm zu begegnen. So werden wir für immer bei ihm sein. Tröstet euch also gegenseitig mit dieser Hoffnung. 1. Thessalonicher 4,15-18 (Hoffnung für alle)
Jedes Jahr im November denken Menschen in unserem Land an die Verstorbenen, insbesondere am heutigen Totensonntag. Da werden die Gräber geschmückt und Gottesdienste gehalten. Dabei wird besonders der lieben Angehörigen und Freunde gedacht, die im letzten Jahr zur Ruhe gelegt worden sind. Für viele bricht da die Trauer neu auf. Wird ihnen auch die christliche Hoffnung verkündet?
Im Andachtstext berief sich Paulus auf eine Zusage des Herrn Jesus. Sie sollte die Christen damals trösten, die jemanden durch den Tod verloren hatten. Aber sie gilt auch uns.
Im Nachlass meiner Mutter fand ich eine Postkarte, auf der stand: "Meine Lieben ... Bei der letzten Untersuchung wurde festgestellt, dass der Krebs weiter fortgeschritten ist und keine Hoffnung auf Heilung mehr besteht ... Mein Leben ruht in Gottes Hand."
Wie trostvoll ist es zu wissen, dass wir unsere Lieben wiedersehen können. Alle, die an Jesus geglaubt und mit ihm gelebt haben, werden am Tag seiner Wiederkunft auferweckt. Bis dahin ruhen sie im Grab. Schon zu Daniel wurde einst gesagt: "Du aber, Daniel, geh hin, bis das Ende kommt, und ruhe, bis du auferstehest zu deinem Erbteil am Ende der Tage!" (Dan 12,13)
Ehe Jesus seinen Freund Lazarus ins Leben zurückrief, bezeichnete er diesen Zustand als einen Schlaf, aus dem er ihn aufwecken würde (Joh 11,11-14). Gott hat schon viele Menschen zur Ruhe gelegt, doch erst bei Jesu zweitem Kommen werden die im Glauben verstorbenen und die noch lebenden Gläubigen zusammen in den Himmel aufgenommen.
Dieses Wissen gibt uns heute Trost und Kraft, um beim Verlust eines lieben Angehörigen nicht in Hoffnungslosigkeit zu versinken. Wir können uns wiedersehen und in Gottes neuer Welt ewig leben.
Günter Schlicke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.