Andacht vom 02.03.2012:
Weil der Ägypter sah, dass Gott Josef beistand und ihm alles gelingen ließ, fand Josef seine Gunst. 1. Mose 39,3.4a (Gute Nachricht Bibel)
Wenn man das Leben des jungen Josef betrachtet, wird einem bald die Frage in den Sinn kommen: Warum das alles? Von seinen Brüdern abgelehnt, mit knapper Not dem Tod entkommen und als Sklave nach Ägypten verkauft - das muss man sich einmal vorstellen! Dann aber lesen wir, wie er im Hause eines hohen ägyptischen Beamten als Diener eingesetzt wurde, Anerkennung und eine Beförderung durch seinen Herrn erfuhr, weil jener erkannte: "Der HERR war mit Josef, sodass er ein Mann wurde, dem alles glückte." (1 Mo 39,2)
Daher müssen wir eigentlich nicht mehr fragen: "Warum?", sondern: "Wofür ließ Gott das zu?" Wenn wir die Geschichte Josefs weiter verfolgen, sehen wir, dass daraus noch viel mehr entstanden ist - mit großen Auswirkungen.
Zunächst wurde Josef schon bald wieder einem Angriff ausgesetzt, indem die Frau seines Herrn ihn verführen wollte. Doch Josef bekannte sich klar zu seinen moralischen Grundsätzen und erwiderte: "Wie sollte ich dieses große Unrecht tun und gegen Gott sündigen?" (V. 9 EB) Zwar kam er danach durch die Verleumdung der Frau ins Gefängnis, doch dann erfahren wir im weiteren Verlauf, wie Gott durch ihn die Träume von zwei Mitgefangenen, die hohe Ämter im Dienst des Pharao bekleidet hatten, deutete und deshalb später zum Pharao gerufen wurde, als der merkwürdige Träume hatte. Schließlich konnte Josef als stellvertretender Herrscher eine bessere Zukunft für die Ägypter und seine eigene Familie, die Hunger litt, herbeiführen. Sie wurde in Ägypten zu einem großen Volk. Das "Wozu" ist im Leben des Josef klar beantwortet.
Manchmal denken wir, dass unser Leben nicht so spektakulär verläuft und heute kaum so wunderbare Führungen sichtbar werden. Oder vielleicht doch?
Wir haben es bei uns heute mit vielen Menschen anderer Kulturen und Religionen zu tun, die zum Teil verunsichert sind darüber, wie oberflächlich viele Christen sind. Nicht wenige von ihnen achten uns, wenn wir unseren eigenen Glauben konsequent leben. Mit Treue in der Ehe und auch beim biblischen Umgang mit Essen und Alkohol und durch Nächstenliebe gewinnen wir ihr Vertrauen. Das habe ich persönlich erfahren. Diese Menschen sind für uns Christen beides, eine große Herausforderung und eine echte missionarische Chance!
Albrecht Höschele
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.