Andacht vom 05.04.2012:
Da nahm Maria ein Pfund Salböl von echter, sehr kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete seine Füße mit ihren langen Haaren. Das Haus aber wurde von dem Geruch des Salböls erfüllt. Johannes 12,3 (Elberfelder Bibel)
In exklusiven Parfümerien kann man Parfüms kaufen, die tatsächlich mehr kosten als das Monats oder gar Jahresgehalt eines Hilfsarbeiters. So etwas war auch die "Narde", von der in unserem Bibeltext die Rede ist. Ein Pfund davon war damals so viel wert wie der Jahreslohn eines einfachen Arbeiters (Joh 12,5; vgl. Mt 20,2). Dieses Salböl wurde aus der Narde gewonnen, die noch heute im Himalaja wächst. Der weite Weg nach Palästina ließ es so wertvoll werden.
Die Jünger Jesu, die die Salbung miterlebten, schüttelten daher missbilligend den Kopf und Judas kritisierte: "Das Öl hätte man besser für dreihundert Silberstücke verkauft und das Geld den Armen gegeben." (Joh 12,5 Hfa) Jesus aber nahm Maria in Schutz: "Lass sie doch! Maria hat damit nur die Salbung für mein Begräbnis vorweggenommen." (V. 7 Hfa) Jesus wusste nämlich, dass Judas ein Dieb war (V. 6) und ihn in wenigen Tagen verraten würde (Joh 13,2.21).
In unserer Zeit wird sehr darauf geachtet, das Geld dort anzulegen, wo es die höchsten Gewinne bringt. Doch Maria ging es nicht um eine Geldanlage mit hoher Rendite, sondern darum, Jesus die Ehre zu geben, die ihm gebührte - aus purer Dankbarkeit und Liebe! Denn er hatte sie mehrmals von der Quälerei durch Dämonen befreit (Lk 8,2) und ihr wieder ein würdiges Leben ermöglicht. Sie ahnte wohl, was Jesus erwartete, und nutzte die Chance, ihm ihren Dank "handgreiflich" auszudrücken. Dafür opferte sie ihr ganzes Vermögen.
Was Maria tat, ist ein kleiner Abglanz von dem, was Gott, der Vater, für uns tat, als er seinen einzigen Sohn hingab und am Kreuz sterben ließ, um uns vom ewigen Tod zu retten (Joh 3,16; Röm 8,32). Dabei wusste er im Voraus, dass viele Menschen sein Angebot ablehnen würden. Wer an Jesus Christus glaubt, bekommt Vergebung und das ewige Leben. Dafür opferte Gott das Wertvollste das er besaß: seinen eigenen Sohn. Welch eine "Verschwendung"! Mehr hätte Gott für uns nicht opfern können!
Nichts wünscht sich Gott mehr, als dass wir Jesus Christus als unseren Herrn und Retter annehmen, uns von seiner göttlichen Liebe erfüllen lassen und sie weitergeben, damit sie sich - wie Marias Salböl - als Wohlgeruch verbreitet und viele Menschen erreicht.
Adam Schiller
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.