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Andacht vom 12.05.2012:

Wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt. Hebräer 12,7

Bei diesem Satz zuckt mancher innerlich zusammen. Schmerzhafte Erinnerungen tauchen auf - an die harte Hand des Vaters, die schallende Ohrfeige der Mutter, an Schläge ins Gesicht oder auf andere Körperteile. Wir haben es ihnen verziehen (oder sind noch dabei), aber wir haben es nicht vergessen. Manche leiden ihr Leben lang darunter, dass sie als Kinder - oder Erwachsene - geschlagen oder gar geprügelt wurden und vielleicht immer noch werden. Und ein solcher Satz soll Leitwort für den heutigen Tag sein!?

Dieses alte Sprichwort spiegelt die Ansicht wider, dass körperliche Strafen charakterbildend und ein Ausdruck elterlicher Fürsorge sind. Dass es im Neuen Testament in verschärfter Form zitiert wird, macht die Sache nicht leichter. In Sprüche 3,11.12 ist lediglich von liebevoller Zurechtweisung die Rede - und diese gehört in der Tat zu jeder guten Erziehung. Fehler und Versäumnisse müssen deutlich gemacht, die negativen Auswirkungen falschen Verhaltens spürbar werden. Aber ist es dazu notwendig und ratsam, Kinder körperlich zu züchtigen, damit sie auf schmerzhafte Weise lernen, das Richtige zu tun? Dient Gott am Ende gar als Vorbild und Rechtfertigung prügelnder Eltern und Erzieher? Gewiss nicht!

In einer Studie an 2.500 Kindern haben Forscher der Tulane University in New Orleans die Langzeitfolgen körperlicher Züchtigung untersucht. Sie fanden heraus, dass Dreijährige, die häufiger als zweimal im Monat geschlagen wurden, mit fünf Jahren aggressiver und widerspenstiger waren als ihre Altersgenossen. Die Wahrscheinlichkeit dafür lag um etwa 50 Prozent höher. Die körperlichen Züchtigungen hatten bei ihnen eher Furcht als Verständnis ausgelöst und den Gedanken verstärkt, dass die Anwendung von Gewalt ein geeignetes Mittel der Problemlösung darstellt.

Dass Gewalt nicht zur Einsicht führt, musste selbst Gott erleben (siehe Jer 2,20); auch die Sintflutgeschichte macht dies deutlich (1 Mo 6,5; 8,21). Besser geeignet ist eine begrenzte "Auszeit", die zum Nachdenken über eigenes Fehlverhalten Gelegenheit gibt. Erst das Exil leitete für das Volk Israel eine nachhaltige Kehrtwende ein. Erzieherische Auszeiten können Erwachsenen wie Kindern helfen, auf den rechten Weg zu kommen. Darum, "wenn der Herr dich zurechtweist, dann sei nicht entrüstet, sondern nimm es an, denn darin zeigt sich seine Liebe." (Hbr 12,5.6 Hfa)

Rolf J. Pöhler

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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