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Andacht vom 13.09.2012:

Als er die vielen Menschen sah, ergriff ihn Mitleid, denn sie waren so hilflos und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Matthäus 9,36 (Gute Nachricht Bibel)

Vor einiger Zeit las ich die von Friedrich Nietzsche 1888 verfasste, aber erstmals 1895 veröffentlichte Schrift "Der Antichrist". Dass er als evangelischer Pfarrerssohn einen unbändigen Hass gegen das Christentum entwickelte, war mir bekannt; auch dass seine Ideen zur Zeit der Naziherrschaft in Deutschland gern aufgenommen wurden. Aber was ich dann zum Thema Mitleid bei ihm las, hat mich doch einigermaßen verwundert. Da schreibt er im zweiten Abschnitt: "Was ist gut? - Alles, was das Gefühl der Macht, den Willen zur Macht, die Macht selbst im Menschen erhöht. Was ist schlecht? - Alles, was aus der Schwäche stammt . Die Schwachen und Missratenen sollen zugrunde gehen: erster Satz unsrer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen. Was ist schädlicher als irgendein Laster? - Das Mitleiden der Tat mit allen Missratenen und Schwachen - das Christentum "

Nietzsche hatte durchaus richtig erkannt, dass das Christentum eine Religion des Mitleidens ist. Wie hätte sich unsere Welt durch die Jahrhunderte ohne dieses Mitleiden mit den Armen, Kranken, Unterdrückten, geistig und geistlich Bedürftigen entwickelt? Wie stünde es um eine Welt, in der nur der Wille zur Macht, das Durchsetzungsvermögen des Stärkeren die Richtung angäbe? Wenn die Kultur des Erbarmens aufgegeben wird, macht sich die Barbarei breit.

Wie in dem Andachtswort oben angedeutet, hatte Jesus Mitleid mit den Menschen, die ohne gute geistliche Führung waren. Deshalb sprach er von den mangelnden Hirten. Die seelische Verlorenheit und Hilfsbedürftigkeit erläuterte er auch im Gleichnis von dem Herrn, der seinem Schuldner eine ungeheuer große Geldsumme erließ (Mt 18,27) und in der Vaterfigur des sog. Gleichnisses vom verlorenen Sohn (Lk 15,20). Ebenso heilte Jesus aus Mitleid die Kranken (Mt 14,14), sorgte dafür, dass Hungernde zu Essen bekamen (Mt 15,32) und Trauernde getröstet wurden (Lk 7,13).

Ich bin heilfroh darüber, dass die Kirche der Adventisten, der ich gern angehöre, dieses "Programm Jesu" bis heute in ihren Leitlinien festgehalten hat und praktiziert, und dass ich auf meine Weise und mit meinen Möglichkeiten daran Anteil haben darf.

Josef Butscher

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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