Andacht vom 30.09.2012:
Nachdem er das gesagt hatte, nahm Gott ihn zu sich. Eine Wolke verhüllte ihn vor ihren Augen, und sie sahen ihn nicht mehr. Noch während sie überrascht nach oben blickten, standen auf einmal zwei weiß gekleidete Männer bei ihnen. "Ihr Galiläer", sprachen sie die Jünger an, "was steht ihr hier und seht zum Himmel? Gott hat Jesus aus eurer Mitte zu sich in den Himmel genommen; aber eines Tages wird er genauso zurückkehren." Apostelgeschichte 1,9-11 (Hoffnung für alle)
Jesus wird zurückkehren. Das war für seine Freunde eine frohmachende Botschaft. Lukas berichtet, dass sie mit großer Freude nach Jerusalem zurückkehrten (Apg 1,12).
Abschied ist immer mit Schmerz verbunden, besonders dann, wenn gute Freundschaften zu Ende gehen, weil sich eine neue Situation ergeben hat. Was bleibt, ist die Hoffnung auf das Wiedersehen.
Fast 2000 Jahre lebte jede Generation von Christen in der Hoffnung auf den wiederkommenden Christus. Das belebt die Wartenden. Es lässt den Blick auf Jesus gerichtet sein. Der Kontakt bleibt erhalten. Wir dürfen das Schöne und Wertvolle der Wiederkunft in unserem Herzen tragen, uns daran erfreuen und im Kontakt mit Jesus bleiben. Unser Leben gewinnt an Stärke, Sicherheit, Entscheidungskraft, wenn wir die innere Verbundenheit mit Jesus pflegen.
Auch bei uns darf Freude aufkommen, wenn wir das in uns aufnehmen, was uns Jesus als vertrauenswürdiges Versprechen hinterlassen hat: Er kommt wieder, und dann wird er uns zu sich holen, und wir werden ewig mit ihm leben (Joh 14,2.3). Ulrich Schaffer schreibt in seinem Büchlein Die Augen öffnen, die Seele spüren: "Wie wir leben, drückt aus, was wir glauben. Wofür wir Zeit haben, verrät, was uns wichtig ist. Was wir sehen und in unser Inneres aufnehmen, bestimmt, wer wir sind."
Wenn nun die Tage wieder kürzer werden, können wir darüber nachdenken, wie es uns geht, wenn wir über den wiederkommenden Jesus Christus nachdenken. Was löst Freude in uns aus? Wo werden uns Dinge oder Einstellungen bewusst, die wir ändern sollten? Wir dürfen damit rechnen, dass Gottes Geist uns dabei lenkt, beschenkt und bereichert. In unserer Erwartung dürfen wir Zeugen für den Wiederkommenden sein und andere mit unserer Freude anstecken.
Hans-Joachim Scheithauer
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.