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Andacht vom 10.01.2013:

Mit wem wollt ihr denn Gott vergleichen? Oder was für ein Abbild wollt ihr von ihm machen? Jesaja 40,18

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts behauptete der Philosoph Ludwig Feuerbach, Gott sei niemand Anderer als der vom Menschen in den Himmel projizierte Mensch: "Gott ist der Spiegel des Menschen" und: "Das Menschliche ist das Göttliche." Der arme Mensch schafft sich - um seine Begrenztheit und Not zu kompensieren - einen reichen Gott!

Diese Kritik war und ist nicht unberechtigt. Wie oft wird doch der heilige Gott auch unter uns Christen durch unbiblische Vorstellungen verniedlicht, zurechtgestutzt oder vermenschlicht! Dieser Gott unseres Wunschdenkens geistert als der "liebe Herrgott" durch die Volkslieder und als der "Schlachtengott" durch die patriotischen Gesänge, so als ob Gott ein gutmütiger Onkel oder ein menschlicher General wäre, der einmal für diese und ein andermal für die andere Seite siegt.

Zur Abwehr dieser plumpen Vermenschlichung und ehrfurchtslosen Vertraulichkeit haben Theologen wie Martin Luther vom "verborgenen Gott" und Karl Barth von Gott als dem "ganz Anderen" geredet.

Tatsächlich ist ja das biblische Gottesbild alles andere als eine menschliche Projektion. Der wahre Gott entspricht nicht unseren Gedanken und Entwürfen. Gott ist für den Propheten Jesaja - wie der Andachtstext sagt - unvergleichlich. Wenn wir Gott entwerfen, dann ist es nicht Gott, den wir bekommen, sondern ein Götze, denn "das menschliche Herz ist eine Götzenfabrik" (Johannes Calvin).

Gott entzieht sich in seiner Majestät und Macht allem Geschaffenen (1 Kön 8,27) und ist daher in seiner Ferne und Hoheit für den Menschen unerreichbar und unfassbar (1 Tim 6,16; Jes 55,8.9). Wenn dieser "ferne" Gott durch seine Offenbarung zum "nahen" Gott wird, ist das eine Begegnung mit dem Heiligen, vor dem wir Sünder zu vergehen meinen (Jes 6,5). Dass dieser Gott auch ein gütiger Vater ist, geht uns erst in Jesus Christus wirklich auf (Joh 14,9).

So kann man die Gottesbilder der Religionen häufig mit dem Begriff Projektion erklären. Der Gott der Bibel ist damit nicht beschrieben. Dieser Gott ist unbegreiflich - so groß, dass niemand seine Gedanken auszuloten vermag, und so klein, dass er durch seinen Geist in uns wohnen kann. Wer vermag das zu verstehen?

Hans Heinz

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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