Andacht vom 26.08.2013:
Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Kranich und Schwalbe halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen. Jeremia 8,7a
Zweimal im Jahr wiederholt sich ein geheimnisvoller Vorgang, den die Forscher noch nicht umfassend enträtseln konnten: das Wunder des Vogelzuges. Gewiss haben wir es alle schon beobachtet, wenn sich unsere Schwalben im Spätsommer auf Dächern und Leitungsdrähten eifrig zwitschernd sammeln, als wollten sie vor der großen Reise noch alle anstehenden Fragen erörtern. Dann sind sie eines Tages verschwunden: Sie haben sich auf den Weg zu ihrem Winterquartier aufgemacht. Im Falle unserer deutschen Hausschwalben ist das das Gebiet des Kongo in Zentralafrika.
Wenn unser kaltes Halbjahr aber zu Ende geht, die Tage länger und wärmer werden, das Grünen und Blühen beginnt, stellen sich nach und nach auch unsere gefiederten Freunde wieder ein.
Bei ihren weiten Reisen vollbringen viele Vögel bewundernswerte Leistungen. Die Küstenseeschwalben legen von allen Zugvögeln den längsten Weg zurück. Von ihrem Wohngebiet im hohen Norden (Alaska, Grönland) fliegen sie bis zu den Inseln der Antarktis. Dabei legen diese kleinen Vögel jährlich einen Weg von 35.000 bis 40.000 Kilometer zurück! Da sie für jede Reise drei Monate brauchen, verbringen sie die Hälfte ihres Lebens auf Reisen, die andere im Eis und Schnee der Arktis und Antarktis. Gewöhnlich wird nach sechs bis acht Stunden Flug eine Rast eingelegt.
Die in Alaska und Sibirien brütenden Goldregenpfeifer überwintern in Südasien, Australien und auf den fernen Inseln der Südsee. Auf dem Weg zu den Hawaii-Inseln müssen sie nicht weniger als 3300 Kilometer ohne Pause über den Ozean fliegen; man hat für diesen ununterbrochenen Flug eine Dauer von 35 bis 40 Stunden errechnet!
Diese wenigen Beispiele bestätigen jedem, der Gott sein Vertrauen schenkt, wie groß und wunderbar Gottes Werke sind. Er hat seine Geschöpfe mit besonderen Kräften und Möglichkeiten ausgestattet. Sie zu erkennen und den Schöpfer dafür zu preisen, ist aber allein dem Menschen gegeben. Und dazu werden wir aufgefordert: "Lobt den Herrn! Es ist gut, unserem Gott Loblieder zu singen; es macht Freude, ihn zu loben." (Ps 147,1 Hfa)
Wir können uns heute den Blick für Gottes Weisheit und Fürsorge schärfen lassen. Dann werden wir nur staunen und danken können!
Paul Gerhard Wiesenberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.