Andacht vom 08.11.2013:
So gib denn deinem Knecht [Salomo] ein hörendes Herz, dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gut und Böse. Denn wer vermag dieses dein gewaltiges Volk zu richten? 1. Könige 3,9 (Elberfelder Bibel)
Angenommen, Gott würde dir im Traum sagen: "Wünsche dir, was du willst. Ich gebe es dir!", was würdest du ihm antworten? Ein schönes Zuhause? Ein gesichertes Einkommen, Reichtum oder Frieden?
Unser Andachtstext sagt uns, was Salomo sich aus innigem Herzen wünschte: "ein hörendes Herz". Luther übersetzte: "ein gehorsames Herz". Das meint, ein Herz das auf göttliche Weisungen achtet. Salomo wollte das Volk Israel gerecht leiten und regieren, aber als junger König fühlte er sich unerfahren und hilfsbedürftig. Er wollte Gott dienen und ihm die Ehre geben.
Salomos Wunsch gefiel Gott. Er erfüllte gern seinen Wunsch, weil er um "ein weises und verständiges Herz" bat (V. 12), um recht regieren zu können. Er liebte Gott von ganzem Herzen und der würdigte diese Haltung und gab ihm Weisheit. Kein König vor und nach ihm war so weise wie er. Als "Zugabe" schenkte Gott ihm das, worum er nicht gebeten hatte, nämlich Reichtum und Ehre (V. 13).
Was würdest du dir wünschen? Ebenfalls ein "hörendes Herz", das den Willen Gottes tun will? Ganz gleich in welcher Stellung wir uns befinden - familiär, beruflich, gesellschaftlich: Überall dort, wo wir mit Menschen in Berührung kommen, haben wir es auch mit Gott zu tun, denn wir alle sind seine Geschöpfe.
Worum bitten wir Gott, wenn wir beten? Geht es nicht oft um unser Wohlergehen und um Dinge, die unser Leben angenehmer machen?
Gott will uns mit Weisheit erfüllen und so leiten, dass wir ein Leben führen können, das ihm gefällt und einen Beitrag zur Verwirklichung seiner Absichten leistet. Wenn wir unerfahren sind und spüren, wie sehr wir auf Gott angewiesen sind, dann können wir das Versprechen in Anspruch nehmen: "Wenn es jemandem von euch an Weisheit fehlt, soll er Gott darum bitten, und Gott wird sie ihm geben. Ihr wisst doch, dass er niemandem seine Unwissenheit vorwirft und dass er jeden reich beschenkt." (Jak 1,5 Hfa)
Gott wird geehrt, wenn unsere Mitmenschen erkennen, dass er die Quelle unserer Weisheit und unseres Friedens ist - einer Weisheit, die weit mehr ist als Wissen, und eines Friedens, den die Welt nicht geben kann.
Adam Schiller
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
