Andacht vom 21.01.2014:
Betet unablässig! 1. Thessalonicher 5,17 (Gute Nachricht Bibel)
Heute besitzen die meisten Menschen ein Handy. Über Kurzmitteilungen (SMS) können wir uns rasch gegenseitig informieren. Eine SMS ist schnell getippt und abgeschickt. Angela Merkel ist für ihre Fähigkeit berühmt, während der Bundestagssitzungen unter dem Tisch zu simsen. Aber nicht nur in der Politik schätzt man diesen unkomplizierten Austausch. Die Teens und Twens können sich ihre Freundschaften ohne SMS kaum noch vorstellen.
Reina, ein 13-jähriges Mädchen in den USA, hat es allerdings übertrieben. Sie verschickte in einem Monat 14.528 SMS, das waren 484 pro Tag. Der Vater des Mädchens wollte es nicht glauben, als er die Handy-Rechnung erhielt, so berichtet die New York Post. "Erst musste ich lachen und dachte, das ist irrsinnig, einfach nicht machbar. Ich rechnete es mit dem Taschenrechner nach - und siehe da, es ist tatsächlich möglich!" Reina sagte über ihre SMS-Obsession: "Der Winter ist da und mir war langweilig." Zum Glück hatte die Familie eine Flatrate, sonst hätten sie 2965 Dollar für die Sucht ihrer Tochter bezahlen müssen. Vielleicht hatte sich Reina aber auch ein Beispiel an Kate Moore aus Iowa genommen. Kate hatte im Juni 2009 die US Meisterschaft im SMS-Schreiben gewonnen. Sie verschickte täglich 400-470 SMS. Die Dauer-Simserei brachte ihr ein Preisgeld von 50.000 Dollar ein.
Als ich diese Meldungen im Internet las, musste ich erst einmal den Kopf schütteln. Was machen diese Mädchen sonst, wenn sie in jeder Minute zwei SMS verschicken? Haben sie überhaupt noch den Kopf frei für etwas anderes? Doch die beiden Mädels sahen auf den Fotos glücklich aus - ganz normale Teenager.
Sollte ich mir vielleicht gar ein Beispiel an ihnen nehmen? An wen könnte ich denn so viele SMS verschicken? Vielleicht ... an Gott? An meinen Schöpfer und Erlöser - meinen besten Freund?
Die Bibel nennt die Übermittlung von Nachrichten an Gott "Gebet". Paulus schlug vor, dass wir tatsächlich unablässig beten. Doch was bringt uns das ein? Und: Ist es überhaupt möglich, den ganzen Tag über in Kontakt mit Gott zu leben, ständig "online" zu bleiben? Haben wir ihm überhaupt so viel zu erzählen, dass wir an einem Tag über 400 Kurznachrichten an ihn verschicken könnten? Erwarten wir von ihm auch eine Antwort? Und wie sollte uns seine Antwort erreichen? Ist mein "geistliches Handy" denn wirklich immer eingeschaltet?
Sylvia Renz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.