Andacht vom 01.04.2014:
Jesus [sagte]: "Ich bin der Weg ..." Johannes 14,6
Eine Zeichnung des niederländischen Künstlers M. C. Escher (1898-1972) zeigt einen Wasserlauf, der durch Rinnen, über Aquädukte und Kaskaden läuft und anschließend als kleiner Wasserfall hinunterstürzt. Obwohl der Betrachter den Eindruck gewinnt, dass das Wasser ständig abwärtsströmt, hat Escher mit raffinierten perspektivischen Tricks das Wasser so gezeichnet, als ob es wieder zum Ausgangspunkt gelangt und von neuem die Strecke entlangfließt.
Auch in unserem Leben kann es Bereiche geben, die diesem Wasserlauf gleichen. Wir haben vielleicht den Eindruck, dass wir vorwärtskommen, neue Erfahrungen sammeln oder einer Konfliktlösung näherkommen. In Wirklichkeit hat sich die Situation jedoch kaum verändert, und wir bewegen uns im Kreis. Oder wir meinen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben und auf einem guten Weg zu sein, haben dabei aber eine falsche Richtung eingeschlagen.
Lassen wir uns nicht manchmal auch durch Scheinfortschritte täuschen, die uns aber nicht zum Ziel bringen? So mancher gute Vorsatz, der ohne praktische Umsetzung bleibt, und unzählige Diskussionen sind Beispiele dafür. Konstruktive Lösungen für Probleme sind kaum möglich, wenn wir auf Herausforderungen, denen wir im Alltag begegnen, mit einer Abwehrhaltung reagieren. Vielleicht kennen wir sogar die Gründe, die uns daran hindern, neue Impulse in unserem Leben umzusetzen oder im Christenleben Fortschritte zu machen.
Jesus erklärte seinen Jüngern: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich." (Joh 14,6 EB) Der Auferstandene ist das Leben. Er ist auch die Wahrheit, daher ist sein Weg keine Täuschung; ER führt uns zum Ziel; ER bedeutet Vorwärtskommen und wahres Leben. Vertrauen wir uns also Jesus an und folgen ihm.
Ehrlichkeit vor Gott, vor unseren Mitmenschen und vor uns selbst kann uns davor bewahren, dass wir uns täuschen und von vermeintlichen Fortschritten blenden lassen. Wenn wir uns an Jesus orientieren, werden wir erkennen, wie wir wirklich sind, wo wir Korrekturen nötig haben und wo wir in der Liebe zu Gott und den Menschen noch wachsen können. Und nicht nur das - wir haben ihn auch als unseren Beistand zur Seite.
Auch heute haben wir die Möglichkeit, Gottes Liebe zu erfahren, seine Führung in Anspruch zu nehmen, Jesus zu folgen und das wahre Leben zu spüren.
Dagmar Heck
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.