Andacht vom 26.04.2014:
Wo bisher die Sünde über alle Menschen herrschte und ihnen den Tod brachte, dort herrscht jetzt Gottes Gnade. Gott spricht uns von unserer Schuld frei und schenkt uns ewiges Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn. Römer 5,21 (Hoffnung für alle)
Am 26. April 1986, also heute vor 27 Jahren, geriet im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl ein Reaktor bei einer Überprüfung außer Kontrolle und explodierte. Eine riesige radioaktive Wolke breitete sich über weite Teile Europas aus. Man rechnet mit mindestens 4000 Toten und allein in der Ukraine mit 2,3 Millionen Geschädigten durch radioaktive Strahlung. In der drei Kilometer vom Unglücksort entfernten Stadt Pripjat lebten damals 50.000 Menschen. Sie mussten ihre Häuser verlassen. Noch heute ist sie eine strahlenverseuchte Geisterstadt.
Selbst dann, wenn Atomkraftwerke ohne Störfälle arbeiten, ist immer noch die Frage offen: Wohin mit dem radioaktiven Müll, mit den hochgiftigen, tödlich strahlenden Überresten, die bis zu eine Million Jahre lang sicher gelagert werden müssen? Es gibt gegenwärtig zwar mehr als 480 Atomkraftwerke in 31 Ländern, aber weltweit nicht ein einziges sicheres Endlager für die gefährlichen Abfälle.
Die Sünde gleicht der Radioaktivität: Sie zerstört unser Leben und das friedliche Zusammenleben der Menschen. Paulus schrieb: "Der Lohn der Sünde ist der Tod." (Röm 6,23a GNB) Und Salomo stellte fest: "Die Sünde ist der Leute Verderben." (Spr 14,34b) Mit unseren bloßen Anstrengungen und Bemühungen werden wir das nicht ändern, denn Paulus erklärte: "Denn immer wieder nehme ich mir das Gute vor, aber es gelingt mir nicht, es zu verwirklichen." (Röm 7,18b NLB)
Wenn wir die Berichte und Meldungen in den Medien verfolgen, sind wir immer wieder erschrocken und traurig. Gewalt, Terror und Krieg bringen neue Gewalt hervor. Es gibt zwar auch Beispiele für friedliche Lösungen, aber sie sind leider Ausnahmen.
Wenn Gott einmal nach der Wiederkunft von Jesus sein ewiges Reich des Friedens aufrichtet, dann wird es keine Sünde und auch keine tödlichen Strahlen mehr geben. Das gibt uns wirklich Hoffnung und Zukunft. Aber schon jetzt und hier dürfen wir als von unserer Schuld Freigesprochene und vom Zwang zum Sündigen Befreite so leben, dass Gott verherrlicht wird.
Günter Lentzsch
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.