Andacht vom 21.03.2005:
Wer bist du, Gott?
Mit wem wollt ihr Gott vergleichen? Gibt es irgendetwas, das einen Vergleich mit ihm aushält? Jesaja 40,18 (Die Gute Nachricht)
Warum glauben heute Millionen Menschen nicht an Gott? Gewiss gibt es dafür viele Gründe. Liegt es vielleicht auch daran, dass man sich ein falsches Bild von Gott macht? Dem Menschen scheinen sich alle Geheimnisse dieser Welt aufzutun. So versucht er mit seiner Geistesschärfe auch das Rätsel "Gott" zu lösen. Er möchte die unendliche göttliche Energie mit Geräten messen und in Zahlen festhalten. Er möchte das Wesen Gott analysieren und in wissenschaftlichen Werken veröffentlichen, ja am liebsten von Gott eine Reportage bringen, einen Film drehen. Doch hier stößt der nicht ruhende menschliche Geist an unüberwindbare Grenzen. Und so urteilt der Mensch dann: Wenn ich Gott nicht wahrnehmen kann, wenn es mir nicht gelingt, ihn mit all meinen Mitteln zu registrieren, dann existiert er nicht.
Den Gott, den die Menschen in ihren Gedanken konstruiert haben, gibt es wirklich nicht. Sie haben ihn zu einem Weihnachtsmann gemacht, der stets lächelt und zu allem Ja und Amen sagt, oder zu einem Sündenbock, der an allem, was wir Menschen uns selber eingebrockt haben, schuld ist. Ja, sie haben ihn sogar zu einem Gott gemacht, der Waffen segnet. Nun kommt den Menschen selber dieser Gott lächerlich vor. Sie stellen ihn als altmodisch, als überholt in die Ecke und beschließen: Nein, es gibt wirklich keinen Gott. Ihr selbst geschaffenes Gottesbild passt nicht mehr in unsere wissenschaftliche Weltanschauung. Aber alle Menschen brauchen heute dringender denn je den Glauben an den einen wahren Gott, der sich in der Bibel offenbart. Es gibt keine Worte, ihn zu beschreiben, keine Farben, ihn zu malen, keine Gedanken, ihn in seiner unendlichen Größe zu denken. Dieser unbegreifliche Gott ist dennoch unser aller Vater, der uns liebt.
Kurt Selchow
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.