Andacht vom 31.03.2005:
Kommt und seht
Er ist nicht mehr hier. Er ist auferstanden, wie er es vorhergesagt hat. Kommt und seht euch die Stelle an, wo er gelegen hat. Dann beeilt euch, geht zu seinen Jüngern und sagt ihnen, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Matthäus 28,6.7 (Hoffnung für alle)
In der heutigen Zeit blicken viele mit Skepsis auf uns Christen und sind geneigt, mit Goethes Faust zu sagen: "Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." Ja, wenn der Glaube fehlt, ist der Ostertag ein ganz gewöhnlicher Tag wie jeder andere. Allein der Glaube macht Ostern zum Eckpfeiler christlicher Hoffnung. Mit diesem Tag steht und fällt das Christsein. Das hat Paulus bereits den Korinthern unmissverständlich klargemacht. "Wäre Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn, und euer Glaube wäre völlig wertlos." (l Ko 15,14 Hfa) Zwei unscheinbare Frauen, Maria aus Magdala und die andere Maria, gehen in der Morgendämmerung zum Grabe Jesu. Sie konnten nicht schlafen. Durch den Kreuzestod Jesu ist ihr Leben leer geworden, sein Tod hat ihr Leben getroffen.
Ausgerechnet ihnen begegnet der Auferstandene zuerst. Christus zeigt sich denen, die alles verloren haben, die vor dem Nichts stehen, denen, die ihn suchen.
Liegt heute unser Problem nicht darin, dass wir bereits viel zu reich und satt sind, um Jesus zu brauchen? Sollte uns sein österliches Licht nur deshalb nicht erhellen, weil wir es gar nicht vermissen, weil wir uns ihm nicht aussetzen?
Um die Wahrheit von der Auferstehung Jesu deutlich zu machen, müssen wir den Sieg Gottes über die Nacht der Finsternis und des Bösen erfahren haben. Wem Jesu Licht leuchtet, der soll selber zum Licht werden in unserer Welt, damit auch andere "Ostererfahrungen" machen. Der Auferstandene hat den Auftrag gegeben: "Geht und sagt es meinen Brüdern." (Mt28,10 Hfa)
Linda Elias-Blanco
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.