Andacht vom 24.10.2005:
Zwei Gruppen
Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Lukas 23,39-42
Die drei Kreuze auf dem Hügel Golgatha wollen uns Wichtiges lehren. Wie unterschiedlich das Leben von uns allen auch sein mag, es kommt letztlich darauf an, was jeder aus seinem Leben macht und für wen er sich entscheidet.
Die beiden Straftäter an den Kreuzen rechts und links von Jesus haben ein verpfuschtes Leben hinter sich, den verdienten Tod vor sich und den rettenden Heiland der Welt neben sich. Der eine flucht, schimpft, lästert und geht verloren. Der andere erkennt seine Schuld, bittet Jesus um Vergebung und erhält noch in der letzten Stunde seines Lebens die Zusage des ewigen Lebens.
So unterschiedlich reagieren auch wir. Der eine meint: Weil es so viel Leid und Ungerechtigkeit in der Welt gibt, kann ich nicht an Gott glauben. Der andere: Weil ich Leid und Ungerechtigkeit in der Welt erfahre, halte ich mich an Gott; denn nur er kann und wird das Böse beseitigen und eine neue, heile Welt schaffen. Ich glaube und vertraue ihm. - Ein Sprichwort aus Asien sagt: "Dieselbe Sonne, die das Wachs weich macht, macht den Lehm steinhart."
Wie Jesus Christus auf Golgatha beiden Übeltätern gleich nahe war, so bietet er auch heute jedem Menschen in der frohen Botschaft des Evangeliums ewiges Leben an. Paulus und Barnabas aber sprachen: "Euch musste das Wort Gottes zuerst gesagt werden; da ihr es aber von euch stoßt und haltet euch selbst nicht für würdig des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden." (Apg 13,46)
Heinz Starke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.