Andacht vom 30.10.2005:
Streithansel
Ist's möglich, so viel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Römer 12,18
Wenn wir mit lieben Menschen zusammen eine gemeinsame Aufgabe haben und eine gute Gemeinschaft bilden, dann ist der Frieden nicht in Gefahr - und natürlich ist es auch nicht schwer, ihn zu erhalten. Wenn wir aber verschiedene Lebensstile haben und meinen, der eigene sei der beste, und der andere habe sich gefälligst umzustellen, dann ist der Frieden in Gefahr. Was kann uns dann helfen, den Frieden zu bewahren?
Vor allem müssen wir miteinander kommunizieren. Wenn das Gespräch untereinander ausbleibt, sind Konflikte nur ganz schwer oder gar nicht zu lösen.
Wir müssen unser Problem auch genau eingrenzen. Dabei sollten wir nicht vergessen: Kritik ist nicht gegen mich als ganze Persönlichkeit gerichtet, sondern nur gegen eine andere Sichtweise oder ein anderes Denken oder Verhalten. Das hilft mir, mit Kritik leichter umzugehen.
Wir müssen lernen, zwischen Problem und unveränderbaren Umständen zu unterscheiden. Ein Problem ist lösbar, während wir auf die vorliegenden Bedingungen, nämlich unterschiedliche Temperamente, Charaktere, kulturelle Gegebenheiten oder auch "nur" das Wetter, keinen Einfluss haben. Wir können sie nicht ändern, sondern müssen uns deshalb auf sie einstellen.
Wir sollten immer auch nach möglichen Alternativen fragen. Kritisiert ist schnell. Wer aber einen Änderungsvorschlag ins Gespräch bringt oder sich zumindest aktiv für einen solchen Vorschlag einsetzt, der zeigt, dass ihm wirklich etwas an der Lösung liegt. Nur meckern hilft keinem weiter.
Bei allen drei Schritten ist das Gebet, das Sprechen mit Gott über meine Gedanken, ganz wichtig. Er hat den besten Durchblick, schenkt Weisheit, Sachlichkeit, Liebe, Ideen, Mut und vermag mir Verständnis für den Anderen zu schenken. Deshalb brauchen wir ihn immer und überall, auch wenn es "nur" darum geht, untereinander Frieden zu halten.
Armin Richter
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
