Andacht vom 31.08.2006:
Liebe, stärker als der Tod
Gott liebt Menschen, die Frieden stiften. Gerade sie nennt er seine Kinder. Matthäus 5,9 (Riethmüller)
"Ein jordanischer Fanatiker hatte am 13. März 1997 in Naharajim an der israelisch-jordanischen Grenze das Feuer auf eine Gruppe jüdischer Schulmädchen eröffnet und dabei sieben von ihnen getötet. König Hussein, der jordanische Monarch, hatte drei Tage nach dem Massaker jede der Familien in Israel besucht und sich persönlich entschuldigt. Die Mutter eines der ermordeten Mädchen, Ruchama Cohen, sagte der Zeitung: ,Der König war ein guter Mann, und ich erinnere mich genau, wie er nach der Katastrophe in unser Haus kam, vor mir auf die Knie fiel und weinte. Deshalb habe ich jetzt mein Baby "Jarden" (Jordanien) genannt, als Dank an den König.'" (Rheinische Post vom 8. 2.1999)
Eine Studie der Norwegischen Akademie der Wissenschaften ergab, dass es von 3600 v. Chr. bis heute nur 292 Friedensjahre gegeben hat. In diesen 5600 Jahren wurden rund 14 600 große und kleine Kriege geführt. 3,6 Milliarden Menschen kamen dabei um: sie fielen im Kampf, verhungerten oder wurden Opfer von Seuchen. Für die durch die Zerstörungen entstandenen Kosten hätte man einen goldenen Ring von 156 Metern Breite und 10 Metern Dicke um unsere Erde legen können.
Diese Zahlen sagen nichts aus über das unendliche Leid, das die Menschheit seit Kains Brudermord heim gesucht hat. Paulus schrieb seinem Mitarbeiter Timotheus: "Sorge vor allem und zuerst dafür, dass die Gemeinde nicht aufhört zu beten. Betet für alle Menschen auf dieser Welt und dankt Gott. Betet besonders für alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen, damit wir in Ruhe und Frieden leben können ... Denn er will, dass alle Menschen gerettet werden und seine Wahrheit erkennen." (1 Tim 2,1.2.4 Hfa) Diese Aufforderung ist heute nicht weniger aktuell als damals. Denken wir noch daran, Gott zu bitten, die die Regierenen zu beeinflussen, damit die Christusbotschaft alle Menschen erreichen kann? Sie lautet: "Gott hat durch Christus Frieden mit der Welt geschlossen, indem er den Menschen ihre Sünden ... vergibt." (2 Ko 5,19 Hfa) Weil Gott mit uns Frieden gemacht hat, erwartet er von uns, dass auch wir für den Frieden eintreten, wo immer wir das können.
Kurt Selchow
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
