Andacht vom 08.09.2006:
Essen "darf schmecken"
Ich [Salomo] bin zu der Erkenntnis gekommen, dass wir Menschen in dem kurzen Leben, das Gott uns zugemessen hat, nichts Besseres tun können als essen und trinken und es uns wohl sein lassen bei aller Mühe, die wir haben. So hat Gott es für uns bestimmt. Prediger 5,17 (Gute Nachricht Bibel)
Essen und Trinken gehören zu den absolut notwendigen Regelmäßigkeiten unseres Lebens. Die Frage ist, welchen Wert wir diesen Notwendigkeiten beimessen. Unser Gott will, dass wir Wohlgefühle dabei haben. Schon für das Volk Israel lautete der von Gott gestiftete Traum "Genuss im Überfluss": "Ich will es aus Ägypten führen und in ein fruchtbares und großes Land bringen, ein Land, das von Milch und Honig überfließt." (2 Mo 3,8 GNB)
Gott hat überhaupt eine ausgeprägte Freude an festlichen Mahlzeiten. Als Abraham von drei Männern besucht wird, wird er ganz beflissen zu einem Gastwirt, der seine Frau zur Gourmetköchin macht: "Abraham lief sogleich ins Zelt und sagte zu Sara: ,Schnell, nimm drei Backschüsseln von deinem feinsten Mehl, mach einen Teig und backe Fladenbrot!'
Dann lief er zum Vieh, suchte ein schönes, gesundes Kalb aus und befahl dem Knecht, es zuzubereiten. Er holte süße und saure Milch, nahm das gekochte Fleisch und trug alles hinaus unter den Baum. Mit eigener Hand bediente er seine Gäste und stand dabei, während sie aßen." (1 Mo 18,6-8 GNB)
Auch Jesus lebte durchaus nicht asketisch, sondern liebte es, zu essen und zu trinken, und musste sich sogar dem Vorwurf stellen: "Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt, und sie sagen: ,Seht ihn euch an, diesen Vielfraß und Säufer, diesen Kumpan der Zolleinnehmer und Sünder.'" (Mt 11,19 GNB) Jesus hat scheinbar keine Gelegenheit ausgelassen, sich einladen zu lassen und Feste zu feiern. Kurz vor seinem Tod stiftete er das Abendmahl, das Christen bis heute feiern, um Mahlgemeinschaft mit Jesus zu haben.
Das Essen und Trinken, im Kreis der Familie und darüber hinaus, ist sehr biblisch. Deshalb ist es sicher nicht verkehrt, wenn in einem christlichen Heim nicht nur religiöse Bücher, sondern auch Kochbücher stehen. Freue dich heute auf dein Essen und Trinken. Genieße es und danke Gott für die Gabe des Schmeckens. Und wenn es möglich ist, pflege dabei Gemeinschaft mit anderen Menschen. So will es Gott.
Christian Noack
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.