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Verfasser:Dr. Klaus Gstirner
Erschienen in:Top Life Aktuell 405

Wie immun sind Sie?

Wie Sie Ihre Abwehrkraft schwächen oder stärken können

Unser Immunsystem (Abwehrsystem) ist praktisch unsere Polizei, die im Körper Ordnung schafft. Ohne Immunsystem wären wir allen Einflüssen von außen hoffnungslos ausgeliefert. Jedes Virus oder Bakterium würde uns in kürzester Zeit töten. Außerdem könnten sich Krebszellen völlig ungehindert in unserem Körper ausbreiten, was raschest zum Tode führen würde. Der Schöpfer hat uns aber mit einem Schutz ausgestattet. Die Frage lautet daher, wie wir mit diesem Schutzmechanismus, unserem Immunsystem, umgehen.

Die Abwehrtechnik

Das Immunsystem befindet sich vor allem im Blut. Dort sind es die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), diese wiederum kann man in die B-Lymphozyten (B-Abwehrzellen), die T-Lymphozyten (T- Abwehrzellen) und die NK-Lymphozyten (Natürliche Killerzellen) unterteilen. Daneben gibt es im menschlichen Gewebe, so genannte Fresszellen (Makrophagen), die zu fremden Zellen (z.B. Bakterien, Krebszellen, Schmutzpartikeln nach Verletzungen, Splittern in der Haut, ...) hinwandern und diese förmlich auffressen.

Die kleine Polizei

Neben der Funktion der Fresszellen, die ja wissen müssen, wohin sie wandern und was sie fressen sollen, gibt es noch die B-Lymphozyten (B-Abwehrzellen) die spezifische Abwehrstoffe produzieren, die so genannten Immunglobuline bzw. Antikörper (Abwehrkörper). Sie werden erst nach Kontakt mit einer körperfremden Substanz (Antigene) in genau benötigter Menge hergestellt. Auch hier erkennt unser Körper ohne unser Zutun über die Gene, wie viele Abwehrkörper er produzieren muss. Außerdem braucht er die Information, gegen welche Substanzen sich diese Abwehrkörper richten sollen. Sonst würde ja jedes Nahrungsmittel, welches über den Darm ins Blut aufgenommen wird, als fremd erkannt und sofort vernichtet werden.

Die Wunder der Schöpfung

Wenn ein Kind auf die Welt kommt, kann sein Immunsystem noch keine eigenen Abwehrkörper bilden. Es würde daher binnen weniger Stunden tot sein. Aber schon lange vor der Geburt hat die Mutter Abwehrkörper gebildet. Diese werden dann mit der Muttermilch dem Kind weitergegeben. Denken wir einmal nach: Woher wissen die Gene der Mutter, dass sie jetzt Abwehrkörper bilden sollen? Aber es kommt noch interessanter! Kaum ist das Baby auf der Welt, beginnt es selber mit der Produktion der Abwehrkörper. Damit jetzt ein ständiges Gleichgewicht an Abwehrkörpern im Blut des Babys herrscht, reduziert die Mutter ihre Abwehrkörperproduktion in dem Ausmaß, in dem das Baby selber welche erzeugt. Wenn all dies so wunderbar geschaffen ist, stellt sich die Frage, warum wir dann überhaupt noch krank werden können? Dies hat wohl weniger mit dem Willen unseres Schöpfers zu tun als mit unserem Umgang mit den körpereigenen Genen. Wie gehen wir mit uns selbst um?

Der gesunde Schlaf

Wir können einen Lebensstil pflegen, der unser Immunsystem schwächt oder stärkt. Wenig Schlaf und viel Stress sind zum Beispiel zwei immunschwächende Einflüsse. Dabei kommt es aber auch darauf an, wann man schläft. Der Schlaf vor Mitternacht ist ganz wesentlich. Zumindest zwei Stunden vor Mitternacht sollte man schlafen.

Wir Menschen besitzen so etwas wie eine innere Uhr. Man nennt dies in der Medizin den circadianen Rhythmus (nicht zu verwechseln mit Biorhythmus oder bioenergetischen Einflüssen; diese stammen mehr aus der esoterischen Medizin). Der circadiane Rhythmus steuert viele Prozesse in uns. So schütten wir unsere Hormone wie zum Beispiel das körpereigene Kortison vorwiegend in der Früh zwischen 6 und 8 Uhr aus, um den Körper für den Tag vorzubereiten. Das ist auch der Grund, warum man Medikamente wie eben zum Beispiel Kortison zu bestimmten Zeiten nehmen soll. Andere Hormone wie zum Beispiel das Wachstumshormon werden vorwiegend nachts ausgeschüttet. Darum sollten wir nachts auch schlafen und nicht arbeiten. Alles, was diesen circadianen Rhythmus durch einander bringt, schwächt und stört das fein abgestimmte Gleichgewicht in uns und schwächt somit auch das Immunsystem.

Zucker ? nichts für ein süßes Leben

Aber nicht nur der Schlaf, sondern auch die Ernährung übt einen wichtigen Einfluss auf unser Immunsystem aus. Wir wissen heute, dass Zucker die Aktivität der weißen Blutzellen (Leukozyten) schwächt. Normalerweise kann ein Leukozyt 14 Bakterien zugleich abtöten. 5 Teelöffel Zucker vermindern die Abwehrkraft der Leukozyten um mehr als 50%. Das heißt, ein Leukozyt kann nur mehr 6-7 Bakterien unschädlich machen.

Beweg dich doch!

Andererseits gibt es wiederum Einflüsse, die das Immunsystem stärken. So ergab eine Studie, erschienen im skandinavischen Journal für Immunologie, dass Bewegung von 45 Minuten täglich mit einer maximalen Herzrate von 75% die T?Helfer Zellen und die NK Zellen (natürliche Killerzellen) um bis zu 25% steigert. Dies bedeutet, wenn wir täglich ca. eine Stunde einen flotten Spaziergang machen, unser Abwehrsystem um 25% gesteigert wird. Heute gibt es sogar ein medizinisches Standardwerk: ?Immunologie und Sport", das den positiven Einfluss der Bewegung auf unser Abwehrsystem erklärt und nachweist. Auch Kneipp-Therapien (Kalt ? heiße Wechselduschen, Kaltabreibungen, Güsse, ...) stimulieren das Immunsystem.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die medizinisch ? wissenschaftlichen Studien bestätigen, dass mein Lebensstil ganz wesentlich auf mein Immunsystem Einfluss nimmt.

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