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Erschienen in:Top Life Aktuell 1704

Abendmahl – Symbolhandlung oder erneutes Opfer?

Unter Abendmahl versteht man nicht einfach ein Abendbrot oder Abendessen, sondern eine wichtige symbolische Handlung, die Jesus Christus selbst eingesetzt hat. Am Tag vor seiner Kreuzigung war Jesus zum Passahmahl mit seinen Jüngern zusammen, als er auf einmal anfing, ihnen die Füße zu waschen und ihnen damit demonstrierte, wie sehr ihm ihr Streben, der Größte zu sein, entgegengesetzt war. Die Bibel berichtet, was dann geschah:

"Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach es und gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden" (Matthäus 26,26-28).

In der Reformationszeit gab es viele Diskussionen darüber, wie das christliche Abendmahl zu verstehen sei. Die katholische Auffassung, dass sich Brot und Wein tatsächlich in Leib und Blut Christi verwandelten und die Messfeier eine Wiederholung seines Opfers sei (Transsubstantiation), wurde von den Reformatoren einhellig verworfen. Tatsächlich spricht die Bibel davon, dass Brot und Wein „zu seinem Gedächtnis“ eingenommen werden sollten, also zur symbolischen Erinnerung, nicht als tatsächliches Opfer (Lukas 22,19-20). Außerdem hat Jesus Brot und Wein schon zu seinen Lebzeiten als sein "Fleisch" und "Blut" bezeichnet, also noch bevor er überhaupt am Kreuz starb. Darum kann es sich nicht um eine Wiederholung des Opfers Christi handeln, eine Vorstellung, die auch im Hebräerbrief (Hebr 9,24-28) deutlich abgelehnt wird.

Jesus sagt zwar: "Dies ist mein Leib", aber er sagt an anderen Stellen auch: "Ich bin ..." (der Weg, die Tür, der Weinstock, das Licht der Welt usw.) - überall ist klar, dass diese Ausdrücke sinnbildlich zu verstehen sind und einen Aspekt des Lebens Jesu beleuchten.

Im Abendmahl hat der teilnehmende Christ die Möglichkeit, sich ganzheitlich an den Tod Christi zu erinnern, ihn für sich selbst bewusst anzunehmen und zu bejahen. Jedes Abendmahl ist eine Erinnerung daran, was Jesus getan hat, aber auch eine Vorausschau auf das gemeinsame Abendmahl im Himmel, das uns Jesus versprochen hat.

Luise Schneeweiß

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Erschienen in: Top Life Aktuell 1703

 

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