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Verfasser:Mag. Claudia Flieder
Erschienen in:Top Life Aktuell 703

Grenzen:los

Über den Wolken ist die Freiheit … Frei sein wie ein Vogel … Mach dich frei und lebe …

Wie bekannt sind Ihnen diese und ähnliche Schlagwörter? Die Freiheit, grenzenlos zu leben, ist ein uralter Traum der Menschen. Und ehrlich gesagt: Wir arbeiten hart daran, ihn zu verwirklichen!

Grenzen werden gesprengt - und nicht nur jene, die als Mauern zwischen Ländern stehen. Grenzenlos shoppen, essen, saufen - das ist Freiheit ...

Oder? Die Grenze holt uns ein, wenn der Kontorahmen ausgeschöpft ist, der Körper sich für die grenzenlose Misshandlung rächt oder die netten Abende mit ein paar Flaschen Wodka im Alptraum einer gescheiterten Existenz münden. Irgendwann werden sie sichtbar, die Folgen der "Grenz-Verweigerung“, ob auf globaler Ebene wie im Klimawandel oder im ganz persönlichen Bereich.

Gerade Naturkatastrophen machen uns Menschen immer wieder bewusst, dass eben doch nicht alles in unseren Händen liegt, von uns bestimmt, berechnet und organisiert werden kann. Wie wir mit Grenzen umgehen, zeigt, welche Einstellung wir zum Leben haben. Ob wir nach der Devise "höher, schneller, weiter“ leben. Dann könnte man angesichts der Grenze des Alters, der Jugend, der Schönheit, der Flexibilität oder der Leistungsfähigkeit verzweifeln.

Was bleibt uns? Resignieren? Oder noch verzweifelteres Durchbrechen möglichst vieler Grenzen? Wie so oft mag das Problem in unserer Sichtweise liegen. Ist Ihnen nichts aufgefallen? Wir reden doch ständig nur von den Grenzen und dem, was außerhalb davon liegt. Aber - was ist mit all dem Leben, mit all den Möglichkeiten, die innerhalb der Grenzen liegen? Könnte es sein, dass wir unser eigenes Leben versäumen, weil wir gebannt nur auf die Züge starren, die draußen vorbeifahren - aber nicht in unserem Tempo?

Grenzen wollen etwas schützen. Und dieses Etwas ist nicht mehr und nicht weniger als unser Leben. Dieses kostbare Gut an Jahren und an Momenten, das uns anvertraut ist. Es ist wie mit einem Garten. Natürlich können wir ständig voller Neid auf die schönen Bäume und Blumenbeete des Nachbarn starren. Und dabei verdorrt unser eigenes Stück Land, es verwildert, verwächst. Dieses Land, das uns zur Verfügung steht, die Zeit, die Aufgaben, die Möglichkeiten, die sich innerhalb unseres Gartenzaunes befinden. Oder um es mit einem Wort von Adlai Stevenson zu formulieren: "Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren.“

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