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Verfasser: Pierre Intering
Erschienen in:Top Life Aktuell 404

Olympia - und alle sind dabei

Gedanken über die Wettkämpfe in Athen und den "Sportlern" in der Bibel.

Abergläubische Leute dürften mit der Eröffnung der Olympischen Spiele in Athen nicht so glücklich sein ? für sie ist Freitag der 13. wohl ein schlechter Scherz. Das dürfte aber die geschätzten 4 Milliarden (!) Fernsehzuschauer (2/3 der gesamten Weltbevölkerung!) kaum stören.

Die Spannung wird nicht nur durch die bevorstehenden Wettkämpfe erzeugt. Terrordrohungen und einzelne Anschläge in der Vorbereitungsphase sorgen für Nervosität bei den Verantwortlichen und für die höchsten Sicherheitsvorkehrungen in der olympischen Geschichte. Sie werden etwa 1 Milliarde (!) Euro verschlingen.

Ein 13. August bekam auch in der Geschichte Europas einen traurigen, für immer unvergessenen Platz. An diesem Tag, im Jahr 1961, begannen Bauarbeiter unter dem Schutz der Volkspolizei mit der Teilung Berlins durch den Mauerbau. Der Kalte Krieg trennte Familien und Freunde. Auf seinem Höhepunkt löste er fast einen Atomkrieg aus. Wenn am 13. August 2004 wieder das olympische Feuer angezündet wird, denkt wohl kaum noch jemand an die Jahrzehnte, in der Menschen durch die damalige Politik zum Hass getrieben wurden. Sicherer ist die Welt aber auch heute nicht. Die Probleme scheinen sich nur verlagert zu haben. Krieg und Gewalt haben ein noch heimtückischeres Gesicht angenommen.

Olympia ? ein Gegensatz

Man mag über die Sinnhaftigkeit der Olympischen Spiele, über den oftmals brutalen Raubbau der Sportler am eigenen Körper und über die schwindelerregenden Kosten der Spiele denken, wie man will, eines ist sicher ? Olympia ist ein Beispiel dafür, dass Menschen aus aller Welt, ungeachtet ihrer Rasse oder Religion, friedlich nebeneinander leben können ? zumindest für einen kurzen Zeitraum. Möglich macht dies der Umstand, dass man sein Ziel auf eine spezielle Sache richtet ? den Sport. Die 11.000 Athletinnen und Athleten haben nur ein Ziel ? die beste Leistung zu erbringen und wenn möglich zu siegen. Für andere Dinge ist kein Platz und auch keine Zeit.

Hinter den Kulissen sieht´s nicht mehr ganz so friedlich aus. Ehrgeiz, Arroganz und Machtstreben trüben den allzu verklärten Blick einer harmonischen Gemeinschaft, die nur für die kurze Dauer von 16 Tagen besteht. Anschließend finden für 42 Tage die menschlich berührenderen, aber weniger beachteten Spiele statt ? die Paralympics. Wenn sich diese Sportler mit ihren Behinderungen messen, verdienen diese Spiele weit mehr Achtung und Beachtung, als es bisher der Fall war.

Olympia ? ein Beispiel in anderer Hinsicht

Es verwundert nicht, dass der sportliche Geist Olympias auch in der Bibel seine Erwähnung findet. Schließlich war auch den biblischen Schreibern das antike Griechenland mit den berühmten Wettkämpfen ein Begriff. Paulus vergleicht die Vorbereitungen und den Wettkampf des Läufers mit dem Leben der Christen. Es gibt Parallelen, aber auch entscheidende Unterschiede: ?Ihr kennt das doch: Von allen Läufern, die im Stadion zum Wettlauf starten, gewinnt nur einer die Goldmedaille. Lauft so, dass ihr sie gewinnt! Wer im Wettkampf siegen will, setzt dafür alles ein. Ein Athlet verzichtet auf vieles, um zu siegen. Und wie schnell ist sein Sieg vergessen! Wir dagegen kämpfen um einen Preis, der unvergänglichen Wert hat." 1. Kor. 9, 24. 25 hfa Der Kampf eines Christen unterscheidet sich demnach von dem Kampf eines Sportlers durch drei Dinge:

1. Im Gegensatz zum Sport kann jeder von uns den Kampf und alle Vorteile, die damit verbunden sind, gewinnen. Wir müssen dafür kein Ausnahmetalent sein.

2. Unser Sieg wird nicht vergessen werden. Im Gegenteil, wir werden für alle Zeit die Freude am Sieg gemeinsam mit anderen teilen dürfen.

3. Auch der Preis ist nicht vergänglich. Jeden Teilnehmer, der durch das Ziel läuft, erwartet das ewige Leben ? ein Leben, in dem der Tod, aber auch Trauer und Leid keinen Platz mehr haben werden. Das alles und nichts weniger ist die Hoffnung, die wir nach dem biblischen Wort hegen dürfen.

Und die Regeln?

Eine entscheidende Rolle bei den Wettkämpfen spielen die Regeln. Ohne sie gäbe es keine Olympischen Spiele und auch sonst keine Sportveranstaltungen. Der Sieg hängt davon ab, ob sich der Sportler an diese Regeln hält. Auf diese einfache Tatsache weist Paulus ebenfalls hin: "Ein Sportler wird niemals eine Medaille gewinnen, wenn er sich nicht an die Wettkampfregeln hält." 2. Tim. 2, 5 hfa

Doping ist nur eine von vielen Verstößen, die den Sportler disqualifizieren. Niemand sollte sich aus krankhaftem Sieges-willen selbst zugrunde richten, und die Bedingungen sollten für alle gleich sein.

Eine wichtige Rolle spielen auch die Schiedsrichter. Bei fast jeder Sportart gibt es sie. Ob ein Ball noch gültig ist, ob die Linie übertreten wurde oder ob ein Foul im Spiel war ? das alles bestimmt der Schiedsrichter und nicht der Sportler. Auch wenn der Schiedsrichter irren kann, der Sportler kann die Entscheidung nicht selbst treffen, so gerne er es auch selbst machen würde. Auch wir haben im "richtigen" Leben einen, der über uns steht. Akzeptieren wir Jesus als unseren Herrn, der das Recht hat, unser Leben zu korrigieren? Er macht im Gegensatz zu einem Schiedsrichter keine Fehler und er behandelt alle seine "Sportler" fair. Er ist Schiedsrichter, Betreuer und Kapitän in einer Person. Sein größter Wunsch ist es, dass wir uns alle im "Zielraum" freudig um den Hals fallen können. Dafür hat er alles in Bewegung gesetzt und alles dafür gegeben.

Wenn wir aber unsere eigenen Regeln aufstellen und selbst entscheiden wollen, was recht und unrecht ist, werden wir zwar vom Sieg träumen, ihn aber nie wirklich erleben können.

Dem Sieg entgegen

Der Sportler, der sich für den Wettkampf vorbereitet, Ausdauer und Verzicht übt, ist ein schönes Bild für ein Leben mit Christus. Es ist nicht immer alles einfach, manchmal muss man auch auf etwas verzichten oder man kann benachteiligt werden. Letztendlich geht es aber um die Wahrheit, denn nur diese führt zum Ziel. Auch wenn wir jetzt schon Freude und Liebe erfahren dürfen, dies alles wird verblassen, wenn uns Gott im Zielraum als Sieger ehren wird. Diese Sicherheit hatte auch Paulus: "Doch ich habe mit vollem Einsatz gekämpft; jetzt ist das Ziel erreicht, und ich bin im Glauben treu geblieben. Nun hält der Herr für mich auch den Siegespreis bereit. Er, der gerechte Richter, wird mir den Preis am Tag des Gerichts geben; aber nicht mir allein, sondern allen, die wie ich voller Sehnsucht auf sein Kommen warten." 2. Tim. 4, 7. 8 hfa

Wenn die olympischen Wettkämpfe an diese biblischen Worte erinnern und Veränderungen im Leben bewirken, wünsche ich mir, dass so viele Menschen wie nur möglich diese Wettkämpfe verfolgen.

 

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