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Verfasser: Pierre Intering
Erschienen in:Top Life Aktuell 1503

Die richtige Antwort

In der vorletzten Ausgabe von Top Life Aktuell widmeten wir uns dem Thema Religion und Gewalt. Dieses ist ja fast täglich durch die Schreckensmeldungen über die verschiedenen islamistischen Terrorgruppen präsent.

Immer wieder stehen die Fragen im Raum, ob man nicht viel energischer auf diese Verbrechen reagieren sollte und warum solche Erfolge von Extremisten überhaupt möglich geworden sind. Überall da, wo gesellschaftliche Ordnungen zusammenfallen, aus welchem Grund auch immer, entsteht ein Machtvakuum, in dem sich verschiedene Kräfte um Führungspositionen streiten. Was so harmlos klingt, kann durchaus in Anarchie und Willkür enden, in der niemand mehr sicher ist. Davon kann auch Europa ein Lied singen. Die Französische Revolution war solch ein furchtbares Ereignis, das schreckliches Leid und oft genug den Tod brachte. Dabei waren die Ursachen durchaus verständlich. Das Volk wurde ausgebeutet und hatte kaum noch Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Während die einen buchstäblich ums Überleben kämpften, feierten die anderen ein Fest nach dem anderen.

Die gesellschaftliche Ungerechtigkeit schafft Raum für alle (un)möglichen Geister. Das ist ein grundsätzliches Problem der Menschheit, und es ist uralt. Es finden sich auch immer genügend Menschen und Interessensgruppen, die der Meinung zustimmen, mit allen Mitteln gegen die Ungerechtigkeit kämpfen zu dürfen. Dass sie dabei aber jede Ungerechtigkeit bei weitem übertreffen, ist die Ironie der ganzen Geschichte.

Wie man dem allem begegnen soll, ist aber die noch spannendere Frage. Wenn ein Staat diesem Treiben tatenlos zusieht, erfüllt er nicht seinen Auftrag, Bürger vor Unrecht zu schützen. Dann gibt es noch die zivile Seite, die mich besonders beeindruckt und neben den staatlichen Aufgaben eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Das christliche Hilfswerk "International Christian Concern" veröffentlichte im Internet einen Clip mit dem Titel "Ein Brief vom Volk des Kreuzes an ISIS". Darin wird den IS-Kämpfern die Botschaft des Evangeliums gezeigt. Auf eine sehr feine Weise wird auf den hingewiesen, der bereit war, die Schuld der Menschen auf sich zu nehmen - wie groß diese auch sein mag. Jesus Christus starb auch für die, die ihn bekämpfen. Sein Friedensangebot gilt auch für sie.

So schwer es auch zu begreifen ist, aber die Videobotschaft antwortet auf die schreckliche Gewalt mit Liebe. Hier geht es nicht mehr um irgendeine Theologie, sondern um die einfache, aber kraftvolle Botschaft der Bibel. Diokletian, der grausame römische Kaiser, wollte die Christen ausrotten. Es passierte genau das Gegenteil. Das vergossene Blut wurde zu einem Samen. Gewalt war noch nie ein geeignetes Mittel, um eine Bewegung dauerhaft zu bekämpfen. Bei aller Berechtigung und Notwendigkeit der Abwehr sollte der Geist der Vergebung und des Friedens durch Jesus Christus nicht vergessen werden. Es sind aber noch viel zu wenige und zu leise Stimmen, die sich für diese Art der Bekämpfung der Gewalt einsetzen. Vermutlich müssen wir das erst einmal selbst in uns verinnerlichen und Gott an unseren Herzen wirken lassen. Ein Blick in den Südosten könnte für uns heilsam werden. Es ist auch ein Brief vom Volk des Kreuzes an die gesamte Menschheit.

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Erschienen in: Top Life Aktuell 1401

 

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