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Verfasser: Pierre Intering
Erschienen in:Top Life Magazin 1 / 2006

Die Sterne lügen nicht

Auf den Spuren der Astrologie

"Wie geht es in der Partnerschaft weiter? Wie schaut meine berufliche Zukunft aus? Wann kommt die große Liebe? Wer passt zu mir? Wie steht es künftig mit den Finanzen? - Dies alles und noch viel mehr können Sie aus 21 verschiedenen Horoskopen erfahren, die Sie hier bestellen können. Schauen Sie sich das an!" - So ähnlich klingen astrologische Werbesprüche, die auf großes Interesse stoßen. Immerhin setzten allein in Deutschland etwa 6000 Astrologen nach vorsichtigen Schätzungen etwa 150 Millionen Euro um! Dieses Geschäft ist zumindest in einer Hinsicht zukunftssicher: Etwa zwei Drittel der Jugendlichen, wichtige potentielle Kunden, glauben an den Einfluss der Sterne auf ihr persönliches Schicksal. Das Meinungsforschungsinstitut "iconkids & youth" stellt dabei fest: "Der Glaube an die Horoskope wird bereits in der Kindheit von den Medien entscheidend mitgeprägt." Der Jugendforscher und Leiter des Instituts, Ingo Balovic, führt den Erfolg der Astrologie unter anderem auf die Tatsache zurück, "dass die Welt immer chaotischer erscheint und die jungen Leute nach Orientierung suchen." Doch nicht nur Jugendliche suchen nach Antworten. Immerhin noch etwa die Hälfte aller Erwachsenen glaubt an den Einfluss der Sterne in ihrem Leben. Kaum eine Tageszeitung oder Zeitschrift will auf die Horoskope verzichten, denn sie stellen eine wichtige Kundenbindung dar. Der Herausgeber der österreichischen Kronenzeitung, Hans Dichand, stellte klar: "Keine Zeitung ohne Horoskop. Natürlich lesen alle ihr Horoskop nur ,aus Spaß', aber wehe es fehlt plötzlich." Befürworter der Astrologie berufen sich auf die Jahrtausende alte Tradition und die unüberschaubare Zahl ihrer Anhänger. Tatsächlich ist die Astrologie die wohl am häufigsten untersuchte Pseudowissenschaft - allerdings mit völlig ernüchternden Ergebnissen. Doch trotz dieser schlechten Statistik, gibt es Millionen zufriedene Kunden. Sie stammen aus allen Gesellschaftsschichten; selbst Prominente und Politiker lassen sich von den Sterndeutern beraten. Der ehemalige US-Präsident R. Reagan machte aus seiner Horoskopgläubigkeit nie ein Hehl. Viele andere behalten ihren Glauben lieber für sich. Wer möchte schon in einer rationalen Welt seine Entscheidungen mit kosmischen Einflüssen begründen? Was steckt nun hinter dem Phänomen der Astrologie und was ist sie überhaupt?

Die weit verzweigte Astrologie

Die Astrologie selbst bildet kein einheitliches Bild. Sie wird in verschiedene Bereiche geteilt, die zum Teil selbst von Astrologen heftig umstritten sind. Während die einen den Sternen völliges Vertrauen schenken und ihr Leben vorausbestimmt sehen, sind andere der Auffassung, es seien lediglich Tendenzen und Grundstimmungen bestimmbar; was der Mensch daraus mache, liege bei ihm selbst.

Wenn es darum geht, zu erklären, wie denn die Sterne unser Schicksal beeinflussen, kann man grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Schulen der Astrologie unterscheiden. Die eine glaubt, dass von den Sternen und Planeten tatsächlich eine Wirkung ausgeht. Die Erklärungen dafür sind oft sehr phantasiereich (siehe Kasten "Erklärungsversuche der Astrologen"). Die anderen ordnen die Astrologie unter die Psychologie ein. Sie argumentieren, bei der Astrologie handle es sich nicht um eine Wissenschaft, sondern um eine Art psychotherapeutische Schule, bei der alle Interpretationsfaktoren nur Symbolwert besäßen (siehe Kasten "Die neue Astrologie"). So werden z.B. die täglichen Horoskope als unsinnig abgelehnt. Tatsächlich stammen diese Horoskope aus den Federn von Redakteuren, die keine Ahnung von Astrologie haben. Ihre Prognosen sind frei erfunden und besitzen reinen Unterhaltungswert. Allgemeine Aussagen (siehe Kasten "Aber bei mir trifft das Horoskop doch zu") und zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten geben dem Leser genügend Spielraum, die Voraussagen und Ratschläge persönlich anzuwenden.

Wer sich in die astrologischen Welten begibt, stößt auf viele verschiedene Zweige; Einige davon sind die medizinische, politische und psychologische Astrologie sowie die Karma-, Stunden-, Zeitalter- und Partnerschaftsastrologie. In all diesen Bereichen, so umstritten sie auch sind, beruft man sich auf den Einfluss der Sterne - genauer gesagt, nur ganz bestimmter Sterne. Weshalb aber nur die wenigen Sternbilder des Tierkreises wirksam sind und nicht die unzähligen anderen wie der Große Bär, der prächtige Orion oder die gesamte Milchstraße, weiß niemand recht genau - auch die Astrologen wissen es nicht.

Die Präzession oder Wenn der Steinbock zum Schützen wird!

Die Präzession wird als Bewegung der Erdachse um den Pol der Ekliptik definiert, die durch die Gravitationskräfte des Mondes und der Sonne und in geringerem Maße durch die Wirkung der Planeten erzwungen wird. Dadurch entsteht eine Rücklaufbewegung des Schnittpunktes (Frühlingspunktes) zwischen Himmelsäquator und Ekliptik.

Was sich so ganz nüchtern liest, hat für die Sternbilder einschneidende Folgen. Es bedeutet nämlich, dass sich die Sternbilder alle 2000 Jahre um etwa eine Position verschieben! Man müsste annehmen, dass dieses Phänomen große Beachtung findet, da die astrologischen Aussagen schließlich auf der Sternkonstellation aufbauen. Doch die Astrologie verhält sich so, als ob sich am Himmel nichts geändert hätte, und verwendet für die Geburtshoroskope weiterhin die Sternkonstellationen, wie sie vor 2000 Jahren existierten.

Parllel zum Geburtssternzeichen stimmen auch der Aszendent und alle weiteren Berechnungen wie die Konstellationen der Planeten zum Geburtssternzeichen nicht mehr. Wer immer an eine tatsächliche Wirkung der Sterne und Planeten glaubt, müsste sämtliche Horoskop-Berechnungen neu anstellen. Er erhält ein anderes Geburtshoroskop, einen anderen Aszendenten und damit eigentlich einen anderen Charakter mit anderen Stärken und Schwächen!?

Die neue Astrologie

Heute versuchen Astrologen, ihrem Gewerbe ein neues Image zu verleihen. Sie wollen nicht mehr wissenschaftlich logisch verstanden werden, sondern bieten eine Art psychologische Lebenshilfe an. Die Astro-Logik wird als der Psycho-Logik verwandt gesehen, die es erlaubt, zwei widersprüchliche Aussagen gleichwertig nebeneinander stehen zu lassen. Astrologen sehen in ihrer Lehre eine Absage an die maschinelle Berechenbarkeit des Menschen. Statt wissenschaft­lich exakter Beweise akzeptieren sie in ihrem Weltbild auch "subjektive Wahrheiten". Statt unausweichlicher Voraussagen deuten sie Tendenzen, mit deren Hilfe der Betreffende sein Schicksal selbst bestimmen kann.

Solche Aussagen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es letztlich nur Versuche sind, der Astrologie ein neues Kleid zu verpassen. Ihr fehlt nicht nur als wissenschaftlich logischer, sondern auch als Psycho-Lehre jegliche wissenschaftliche Grundlage. Ihr Menschenbild entbehrt jeglicher empirischer (d.h. auf Beobachtung beruhende) Grundlage und ihre Therapie ignoriert psychologische Erkenntnisse, indem sie sich auf Planetenkonstellationen stützt, deren Interpretation ebenfalls ohne statistische Nachweise bleibt.

Der Ursprung der Astrologie

Die Astrologie geht auf eine Zeit zurück, in der man sehr wenig über den Aufbau und die Funktion des Weltalls und seiner einzelnen Planeten, Sterne, Sonnen etc. wusste. Man kannte nur jene Gestirne, die mit bloßem Auge sichtbar waren. Die Entwicklung der Astrologie ist deshalb historisch bedingt und war vom jeweiligen Wissensstand abhängig. Man gab aber Irrtümer nicht auf, sondern integrierte lediglich Neuentdecktes in das alte Schema.

Fast jedes Volk baute mit seiner Religion ein eigenes System der Astrologie auf. Noch heute ist die chinesische Astrologie völlig eigenständig. In unseren Breitengraden hat sich die babylonische gegen die ägyptische Astrologie durchgesetzt, dies "dank" der Griechen.

Ptolemäus darf als Begründer der modernen Astrologie angesehen werden. Er verfasste 150?n. Chr. das Standardwerk der Astrologie. So gründet die heutige Astrologie immer noch auf dem Geozentrum, d.h. die Erde stehe im Mittelpunkt des Universums und alles drehe sich um sie. Somit geht die astrologische Theorie von einer falschen Annahme aus. Tatsächlich dreht sich die Erde mit den anderen Planeten um die Sonne und nicht umgekehrt. Das ganze Sonnensystem dreht sich mit allen anderen Systemen unserer Milchstraße um einen fernen Punkt im All. Die Erde ist also weit davon entfernt, Mittelpunkt des Weltalls zu sein. Ptolemäus wusste jedoch damals nichts davon.

Planeten wurden in Verbindung mit Gottheiten unterschiedlicher Charaktere verehrt. Die Venus mit ihrem hellen und milden Glanz galt seit dem Altertum als Göttin der Liebe. Im Gegensatz dazu stand der rötliche Mars, der als Kriegsgott gefürchtet war.

Die Götter, die man ursprünglich in den Sternen zu erkennen glaubte, wurden später von der Lehre der Naturgesetze mit magischen Einflüssen abgelöst.

Über die Faszination der Astrologie

In der Astrologie findet man eine faszinierende Fülle an Informationen über Charaktere und Zukunftsaussichten. Prof. Robert König von der Universität Gießen sieht darin den Hauptgrund, weshalb sich viele Menschen dem Horoskop zuwenden. Sie wollen etwas über sich erfahren. Meist stecken sie in einer persönlichen Krise. Der Astrologe zeigt ihnen anhand des Horoskops "Chancen zur Selbstentwicklung und Problembewältigung auf. Dies entspricht einer Art Psychotherapie." Weiter meint Robert König: "Horoskope stimmen oft, weil sich die Leute an die vorgegebene Erwartung anpassen. Für Schicksalsschläge aller Art bietet die Astrologie ein Schema an, das eine Zuordnung von außen erlaubt: Die Planeten zeigen Schicksalstendenzen. Dann sind die Leute niemals selbst schuld und glauben, kaum Einfluss nehmen zu können. So ergeben sie sich leichter in ihr Geschick." Focus 30/97 Mit anderen Worten: Horoskope führen dazu, dass sich der Mensch in der Gestaltung seines Lebens in eine passive Rolle gedrängt sieht und sein Schicksal den Sternen überlässt.

Astrologie auf dem Prüfstand

1979 startete der Franzose Michel Gauquelin ein vielsagendes Experiment. "Er köderte in der Zeitschrift "Ici Paris" 1979 per Annonce Interessenten mit einer kostenlosen, angeblich persönlichen astrologischen Analyse - und schickte dann allen das gleiche Horoskop. 141 der 150 Beteiligten, die eine Rückmeldung schickten, erklärten begeistert, die Deutung entspreche genau ihrer Persönlichkeit. Der makabre Clou: Das ausgewählte Horoskop war das des 1946 hingerichteten Massenmörders Marcel Petiot.

Das WDR-Fernsehen wiederholte den Versuch im Jahr 1997 mit einem Computer-Horoskop des am 25.10.1879 um 18 Uhr in Hannover geborenen Mörders Fritz Haarmann. 74?Prozent der Teilnehmer fanden ihren Charakter "korrekt beschrieben", 15 weitere jubelten sogar: "Perfekt, es stimmt alles." GEO, 05-01

Wahrscheinlichkeit und Wirklichkeit

"Eine andere Tücke lauert in Form der Verifizierungsfalle. Wenn ein Widder-Geborener mit dem Kopf durch die Wand will oder eine Waage ausgleichend wirkt, wird das als typisch registriert. Dass dieselbe Person Facetten besitzt, die nach der Astro-Logik eher beim Krebs- oder beim Löwetyp zu erwarten wären, fällt unter den Tisch.

Der empfindlichste Schlag gegen die Astrologie sind Zuordnungstests. Dabei müssen die Horoskop-Deuter feststellen, dass sie in ihrer ureigenen Domäne versagen, der Charaktertypologie. Bei der bekanntesten derartigen Studie, die das Wissenschaftsmagazin Nature 1985 veröffentlichte, erhielten die Teilnehmer, renommierte amerikanische Astrologen, drei Persönlichkeitsprofile. Aufgabe war es, das derjenigen Person herauszufischen, deren genauen Geburtszeitpunkt sie kannten, deren Horoskop sie also errechnen konnten. Reines Raten hätte 33,3 Prozent Trefferwahrscheinlichkeit ergeben. Die Astrologen, die selbst am Studien-Design mitgewirkt hatten, waren sicher, mindestens 50 Prozent zu erreichen. Tatsächlich lagen sie am Ende bei 34 Prozent, also fast exakt bei der Zufallswahrscheinlichkeit." ebd

"Aber bei mir trifft das Horoskop doch zu!"

Der weit verbreitete Eindruck, dass Astrologie funktioniere, ist zu einem erheblichen Teil auf den Barnum-Effekt zurückzuführen. Die meisten Menschen glauben vor allem deshalb an die Astrologie, weil sie meinen, astrologische Texte würden ihre Persönlichkeit überraschend zutreffend beschreiben. Diese Texte enthalten allerdings vorwiegend so genannte Barnum-Aussagen.

Der Ausdruck Barnum-Effekt

... geht zurück auf Paul Meehl und bezeichnet den Umstand, dass die meisten Menschen völlig allgemein gehaltene Charakterbeschreibungen (die auf fast alle Menschen passen) als auf sie selbst zutreffend erachten.

Das erste Experiment führte der Psychologe B.R. Forer im Jahr 1948 durch. Er unterzog seine Studenten einem Persönlichkeitstest, ignorierte ihre Antworten und gab allen den gleichen Text, den er Zeitungshoroskopen entnommen hatte. Die Studenten sollten nun auf einer Skala von 0-5 bewerten, wie angemessen der Text auf sie zutreffe. 5 bedeutete "sehr gut", 4 "gut". Der Durchschnitt lag bei 4,26! Dieser Test wurde hunderte Male mit anderen Studenten wiederholt und der Durchschnitt lag immer bei 4,2.

Typische Barnum-Texte

... sind äußerst vage und meist mehrdeutige Aussagen, die auf möglichst alle Menschen zutreffen:

  • "Sie verfügen über ungenutzte Fähigkeiten"
  • "Einige Ihrer Ziele sind etwas unrealistisch"
  • "Manchmal sind Sie extrovertiert, umgänglich und gesellig, während Sie zu anderen Zeiten introvertiert, misstrauisch und zurückhaltend sind"
  • "Sie neigen zur Selbstkritik"
  • "Manchmal haben Sie ernste Zweifel, ob Sie die richtige Entscheidung getroffen haben"
  • "Nach außen hin meist selbstbeherrscht, neigen Sie dazu, innerlich unsicher zu sein"

80 bis 95 Prozent aller Menschen meinen, diese Aussagen träfen auf sie zu. Und da alle astrologischen Texte, ganz gleich, ob es sich um Zeitungs-, Computer- oder von Astrologen persönlich formulierte Horoskope handelt, zum überwiegenden Teil solche Barnum-Aussagen enthalten, fällt es Astrologen leicht, mit ihrer scheinbar "erstaunlichen Menschenkenntnis" zu verblüffen.

Der Einfluss des Barnum-Effekts ...

... auf den Glauben an die Astrologie wurde mehrfach untersucht. Peter Glick, Psychologe an der Lawrence University, und seine Kollegen untersuchten in einer Studie, wie anfällig Astrologiegläubige und -skeptiker für den Barnum-Effekt sind. Glick bildete zwei Gruppen von Oberschülern, von denen die Mitglieder der einen Gruppe glaubten, Horoskope seien eine genaue Beschreibung der Persönlichkeit, während die andere Gruppe von Horoskopen nichts hielt. Beide Gruppen erhielten Persönlichkeitsprofile, die, wie man ihnen erzählte, aufgrund der von ihnen gegebenen Geburtsdaten von einem "professionellen Horoskopdienst" erstellt worden seien. Natürlich waren sie es nicht.

Die eine Hälfte der Probanden bekam ein Horoskop mit einer insgesamt positiven Beschreibung von Persönlichkeit und Charakter (z.B. "sympathisch", "zuverlässig" und "gesellig"), während man den übrigen Teilnehmern negative Horoskope aushändigte (z.B. "unzuverlässig", "unrealistisch" und "überempfindlich"). Als man die Schüler später fragte, wie genau ihr Horoskop sei, sagten die Astrologiegläubigen, es stimme völlig, ganz gleich, ob es nun schmeichelhaft war oder nicht.

Die Skeptiker, die die schmeichelhafte Version erhalten hatten, betrachteten ihr Horoskop ebenfalls für korrekt, während diejenigen in dieser Gruppe, deren Beschreibung negativ war, sagten, das Horoskop stimme nicht. Sowohl Anhänger als auch Skeptiker waren demnach anfällig für den Barnum-Effekt - jedenfalls solange die Rückmeldung schmeichelhaft schien. Stuart A. Vyse, Die Psychologie des Aberglaubens; Birkhäuser Verlag 1999

Die selektive Wahrnehmung

Eine große Rolle spielt aber auch die so genannte selektive Wahrnehmung der Menschen. Selbstverständlich findet man in Horoskopen auch Aussagen, die überhaupt nicht zutreffen. Diese werden im Allgemeinen jedoch entweder erst gar nicht wahrgenommen oder sofort wieder vergessen.

Tests haben gezeigt, dass Menschen dazu neigen, Zutreffendes oder auch zu ihrer Überzeugung Passendes stärker zu beachten als Unzutreffendes. Diese selektive Wahrnehmung kann das Gefühl vermitteln, der Astrologe habe vorwiegend richtige Aussagen gemacht, obwohl das gar nicht stimmt.

James Randi, bekannt als Zauberkünstler, noch bekannter als professioneller Entlarver parapsychischer Medien und Gabelverbieger, schildert in seinem Buch "Flim-Flam" ein eindrucksvolles Beispiel.

Ein "Gedankenleser" beeindruckte das Publikum mit Details aus dem Leben einzelner Zuschauer. Randi wählte zwei der Zuschauer aus und zeigte ihnen eine Videoaufzeichnung der Show. Durch einfaches Nachzählen überzeugten sich die beiden, dass gerade eben eine von 14 Behauptungen des Mediums zutraf - zuvor waren sie überzeugt gewesen, fast alle Aussagen des Hellsehers seien richtig gewesen. Überzeugt von der Begabung des Mediums hatten die Zuschauer nur das wahrgenommen, was zu ihrer Überzeugung passte - alles andere wurde sofort vergessen. Rainer Kayser, Gestirne als Götter; Wiener Zeitung 1997 Klaudia Einhorn, Kuffner Sternwarte

Behauptung

    1. Planeten nehmen Einfluss auf uns. Ihre Wirkung kann nicht mit wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen werden. Die Planeten wecken ein bestimmtes Lebensprinzip in uns.

    2. Die menschliche Seele ist für geometrische Proportionen empfänglich, wodurch bestimmte Winkel zwischen den Planeten als harmonisch oder störend empfunden werden.

    3. Die Charaktereigenschaften werden bei der Geburt durch be­stimmte Sternpositionen, die zur Ausschüttung von geburtseinleitenden Hormonen führen, festgelegt. Die Sterne üben dadurch eine Art kosmischen Reiz aus.

    4. Wie oben, so unten; es gilt ein kosmisches Ordnungsprinzip, das unabhängig von direkter Wirkung unser Leben darstellt. Der Kosmos ist der Spiegel unserer Seele. Bei der Geburt tritt dies in besonderer Weise zutage.

    5. So wie die Wirkungsweise mancher "Heilmittel" wissen­schaft­lich nicht nachgewiesen werden kann und trotzdem Heilerfolge erzielt werden, ist auch die Astrologie eine durch Beobachtung und Erfahrung gewonnene Lehre, die zwar nicht erklärt werden kann, aber trotzdem zutrifft.

Kritik

    zu 1. Wenn dem so ist, warum üben nur gewisse Sternbilder und Planeten eine Wirkung auf uns aus? Warum eine solch spezielle Wirkung gerade bei der Geburt?

    zu 2. Für diese Behauptung fehlt jeglicher Beweis. Statistiken zeigen das Gegenteil.

    zu 3. Geburtseinleitende Hormone werden weder von gewissen Ster­nen erzeugt noch haben sie etwas mit der Charakterbildung zu tun.

    zu 4. Ein Versuch, sich aus dem Dilemma der ersten Behauptung zu retten. Die Namensgebungen und erfundenen Eigenschaften der Sternbilder und Planeten sind historisch bedingt und zudem von Kultur zu Kultur verschieden. Außerdem gibt es für diese Vorstellung keinen Nachweis.

    zu 5. Keinerlei statistischer Nachweis. Wer sich mit seinem Horoskop identifiziert, lebt bewusst oder unbewusst danach und erlebt dadurch immer wieder Treffer, die in seinem Gedächtnis viel stärker haften bleiben als Versager.

Wer die Zukunft wirklich kennt

Die Sterne lügen nicht! Das trifft ohne Zweifel zu. Denn nicht sie sind es, die uns etwas erzählen. Es ist der Mensch, der in sie etwas hineinliest, was gar nicht vorhanden ist.

Wer wissen will, was uns die Sterne zu sagen haben, muss weg vom Computer und hinaus in eine klare Sternennacht. Wer schon einmal die Gelegenheit hatte, weitab von der Zivilisation, etwa in der weiten Savanne Afrikas oder irgendwo oben in den Bergen das unendliche Firmament mit den unzähligen Sternen zu betrachten, der hat schon etwas von der Schöpferkraft erfahren. Man fühlt sich inmitten dieser Weite ganz klein und unwichtig. Die Sterne scheinen zum Greifen nahe, und doch sind sie unerreichbar. Dies erinnert an die Worte in Psalm 8, 4.5: "Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitest hast; was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?"

Obwohl der Schöpfer uns keine Horoskope ausstellt, muss unsere Zukunft nicht im Dunkeln bleiben. Gott übertrug der Menschheit nicht nur Aufgaben und Verantwortung, an denen sie offensichtlich schuldig wurde. Er hat auch einen Plan und zeigt in seinem Wort den Weg aus dem Dilemma, in dem sich die Menschheit befindet.

Das prophetische Wort der Bibel zeigt uns schon heute das zukünftige Ende aller Ungerechtigkeit und aller Probleme. Gott schenkt aber nicht nur diese globale Sicht. Auch unser persönliches Schicksal muss nicht verborgen bleiben. Wer das Angebot Jesu annimmt, wird ein neues Leben mit neuen Werten und Erfahrungen entdecken und er darf sich auf eine glückliche Zukunft freuen, die alles bisher Erlebte in den Schatten stellt. Um sich auf diese Zukunft vorzubereiten, braucht es nicht die Anleitung von Horoskopen, sondern die Leitung durch das Wort und den Geist Gottes.

 

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