Andacht vom 02.11.2006:
Es gibt viel zu tun ...
Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende. Matthäus 9,37.38
Viel Arbeit - wenige Helfer. Kennen wir das? Wie lösen wir solche Probleme?
Wenn wir über den Text nachdenken, merken wir, dass Jesus weder Schwärmer noch Schwarzseher war. Er sieht die notwendige Arbeit und merkt, dass zu wenig Leute dafür da sind. Er schaut nicht an Problemen vorbei, lebt nicht in einer fiktiven Welt, sondern steht mitten im Leben. Er sieht die Schwierigkeiten und Sorgen der Menschen. Und er ist traurig darüber.
Schwarzseher? Keinesfalls. Jesus sieht Möglichkeiten, schaut über den Horizont hinaus. Er hat eine Vision: Was könnte man nicht alles erreichen, wenn genug Leute da wären, die mithelfen würden! Wie groß könnte der Ertrag sein, wie groß seine Gemeinde! Wie viele Menschen könnten noch von Gott erfahren, wenn mehr da wären, die sein Wort weitertragen würden!
Jesus ist beides, Realist und Prophet zugleich. Er sieht die Gegenwart und die Zukunft, er sieht die Arbeit und gleichzeitig die vollen Erntekörbe, er sieht den abfallenden Putz und zugleich die neue Fassade. Er sieht unsere Möglichkeiten und das, was durch ihn noch geschehen kann. Er sieht uns, wie wir sind, und zugleich, wie wir sein können.
Jesus versuchte, seinen Jüngern zu zeigen, dass das Gebet ungeahnte Möglichkeiten freisetzt und dass der allmächtige Gott an unserer Seite arbeiten und wirken will. Ist uns das bewusst? Was trauen wir Gott heute zu? Trauen wir ihm beispielsweise zu, in meinem und deinem Alltag, in meiner und deiner Gemeinde Veränderung und Neuanfang zu bewirken?
Jesus ist auch heute an unserer Seite und sagt zu dir und zu mir: Verlier nicht den Blick für das Nötige, denk aber trotzdem groß! Vergiss meine Möglichkeiten nicht und bitte mich um Hilfe! Setz alle deine Hoffnungen auf mich, denn ich habe auch da Lösungen, wo du keinen Ausweg siehst. "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben." (Jo 14,6)
Stephanie Keim
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.