Andacht vom 18.11.2006:
Frühwarnsystem unerwünscht?
Jesus sagte ihnen: "Ihr könnt das Wetter aus den Zeichen am Himmel erkennen: Abendrot zeigt gutes Wetter für den nächsten Tag an, Morgenröte bedeutet schlechtes Wetter. Aber was heute vor euren Augen geschieht, das könnt ihr nicht richtig beurteilen!" Matthäus 16,2.3 (Hoffnung für alle)
Günther Schwab hat in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts das Buch geschrieben "Der Tanz mit dem Teufel". Darin werden die Gefahren der Umweltbelastung romanhaft verarbeitet. Der Teufel ist der Boss, der viele Unterteufel an die Arbeit bringt: den Fortschrittsteufel, den Lärmteufel, den Stinkteufel; andere sind zuständig für die Dürre oder für die Zerstörung der Arbeitsmoral. Da gibt es das Dezernat für die Vernichtung der Wälder, der Äcker und der Gesundheit.
Ziel aller Dezernate ist es, den Geist der Forscher so zu beeinflussen, dass der vermeintliche Fortschritt am Ende zur Zerstörung unserer Welt führt. Heute, 50 Jahre später, sieht man, dass die Dämonen "gute" Arbeit geleistet haben. Doch nur wenige erkennen diese Zeichen der Zeit.
Heute würde Jesus vielleicht von den "Frühwarnsystemen" sprechen, die einsatzbereit sein sollen, damit wir rechtzeitig erkennen, wie es um uns steht. Was sind das für Frühwarnsysteme? Da ist zunächst das Wort Gottes. Darin heißt es z. B.: "Ohne die Weisung von Propheten verwildert ein Volk; doch es blüht auf, wenn es Gottes Gesetz befolgt." (Spr 29,18 Hfa) Das gilt natürlich auch für jeden persönlich. Nehmen wir uns noch genügend Zeit für das Bibelstudium? Jesus beobachtete damals, dass seine Zeitgenossen mit sehenden Augen nicht gesehen und mit hörenden Ohren nicht gehört haben (Mt 13,13).
Ein weiteres Frühwarnsystem ist das Gebet: "Führe uns nicht in Versuchung!" (Mt 6,13) Wir leben in einer gottlosen Gesellschaft, deren Lebensstil oft nicht dem göttlichen Willen entspricht. Durch die Medien können wir in unserem Denken und Verhalten beeinflusst werden, ohne dass wir es merken. Darum ist auch das dritte Frühwarnsystem, der Heilige Geist, dringend erforderlich. Er offenbart uns unsere Schwächen und die Fallen, in die wir stolpern können. Er will, dass wir sehend werden und die Verführung rechtzeitig erkennen. Damit dieses Frühwarnsystem nicht versagt, ist Offenheit für das Wort Gottes, Bereitschaft zum Beten und Führung durch den Heiligen Geist erforderlich. Heute wollen wir darum bitten.
Egon Schramm
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.