Andacht vom 24.11.2006:
... und sieht den Wald vor lauter Bäume nicht.
Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir. Apostelgeschichte 17,28 (Einheitsübersetzung)
Es war einmal ein kleiner Fisch, der schwamm zu seiner Mutter und fragte: ,Mami, was ist dieses Wasser, von dem ich so viel höre?' Seine Mutter antwortete: ,Du dummer kleiner Fisch, Wasser ist um dich herum und in dir und schenkt dir Leben.' Und es war einmal ein kleiner Bär, der tapste zu seiner Mutter und fragte: ,Mami, was ist diese Luft, von der ich so viel höre?' Seine Mutter sagte: ,Dummer kleiner Bär. Luft ist um dich herum und in dir und schenkt dir Leben.' Und es war einmal ein kleiner Junge, der kam zu seiner Mutter und fragte: ,Mami, was ist dieser Gott, von dem ich so viel höre?'" (Wayne Dosick, Kinderbrauchen Worte) Im Brief an die Christen in Rom schreibt Paulus: "Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine göttliche Macht und Größe sehen und erfahren können." (1,20 Hfa) Besonders deutlich können wir Gottes Macht an uns selbst erkennen. Das alles überragende Werk der Schöpfung ist der Mensch. Danken wir Gott für unser Leben, wie es einst David tat: "Du hast mich geschaffen - meinen Körper und meine Seele, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast - das erkenne ich!" (Ps 139,13.14 Hfa) Der Grund für das Wunderwerk von Körper, Seele und Geist des Menschen liegt darin, dass Gott uns nach seinem Bild schuf.
So wie die Luft uns umgibt, so sind wir auch von Gott umgeben - völlig von ihm umschlossen. "Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine schützende Hand über mir", freut sich David (V. 5 Hfa). Wir brauchen Gott zum Leben wie die Luft, die wir atmen. Selbst diejenigen, die nichts von Gott halten oder ihn erbittert bekämpfen, würden ohne ihn nicht leben. Der Märtyrer Cyprian (200-259 n. Chr.) schrieb: "Im Vater, von dem alles kommt, sind wir; im Sohn, der das Leben ist, leben wir; im Heiligen Geist, der der Odem alles Fleisches ist, bewegen wir uns." Und noch eins: Gott möchte nicht nur um uns herum sein, sondern bei uns einkehren und in uns wohnen. Die Tür müssen wir ihm allerdings öffnen.
Kurt Selchow
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.