Andacht vom 04.12.2006:
Freude im Gottesdienst?
Dort will ich an deinen Altar treten, vor dich, den Grund meiner Freude. Zum Klang der Harfe will ich dich preisen, dich, meinen Gott! Psalm 43,4 (Gute Nachricht Bibel)
Heute ist Sabbat - ein Tag der Begegnung mit Gott. Wir treten dafür vor keinen Altar mehr, unsere Begegnung mit Gott kann überall dort stattfinden, wo wir für diese Begegnung bereit sind. Heute Vormittag wird das im Gottesdienst sein. Und höchstwahrscheinlich werden wir Gott eher mit Orgelklang oder Klaviermusik und Gesang preisen als mit Harfenmusik. Aber Musik und Gesang zum Lobpreis Gottes gehören zum Gottesdienst, zur Begegnung mit Gott dazu.
Fehlt nur noch ein Element aus dem Text: Für den Psalmisten ist Gott der Grund seiner Freude. Was für ein schönes Kompliment an Gott! Mögen wir da mit einstimmen? Wenn nicht heute, am Sabbat - am Ruhetag, den Gott extra dafür gemacht hat, damit nichts die Begegnung mit ihm stört - wann dann? Oder sind wir im Gottesdienst so eingespannt, dass am Sabbatmorgen die Anspannung vorherrscht? Stehen auf dem Tagesplan auch heute so viele Aktivitä- ten wie in der Woche, von deren Stress wir uns dringend erholen müssten?
Gott, der Schöpfer, der auch den Sabbat geschaffen hat, ist für den Psalmisten Grund seiner Freude. Geht uns das auch so? Wenn ja, verbergen es manche Christen und Adventisten gut, denn anzusehen ist es ihnen oft nicht. So manches Mal habe ich mir schon gewünscht, jeder Gottesdienstbesucher würde für einige Momente den Blick von der Kanzel erleben, der sich dem Prediger vor dem Beginn der Wortverkündigung bietet. Die Freude steht nur sehr wenigen ins Gesicht geschrieben. Aber Gott schaut ja bekanntlich auch ins Herz, das hoffentlich von der Freude über ihn erfüllt ist.
Wie fühlt sich Freude eigentlich für uns an? Mit welchen Erlebnissen und Menschen, mit welchen Dingen und Aktivitäten verbinden wir Freude? Zählt Gott dazu?
Im Nachdenken sind mir eine Menge Gründe eingefallen, warum Gott für mich ein Grund zur Freude ist. Sie haben mich motiviert, ihm noch bewusster zu begegnen, und sie haben in mir Freude und Glücklichsein ausgelöst. - Ich wünsche uns, dass wir Gott als Grund unserer Freude heute neu entdecken!
Sandra C Wieschollek
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.