Andacht vom 25.12.2006:
Der Lehrer und die Mär vom Weihnachtsmann
Und es waren Hirten ... auf dem Felde ... Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkünde euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr. Lukas 2,8.10.11
Sein Mangel an Respekt gegenüber dem Weihnachtsmann hat einen australischen Grundschullehrer die Anstellung gekostet. Ihm wurde seine Lehr-Erlaubnis an der Schule von Corowa (Neusüdwales) entzogen, weil er seiner Klasse erzählte, der Weihnachtsmann sei eine Erfindung. Freimütig erklärte der Lehrer den Kindern außerdem, dass die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum in Wirklichkeit von den Eltern stammen.
Warum wird den Kindern eigentlich die Geschichte vom Weihnachtsmann erzählt und nicht, welche Bedeutung das Fest hat?
Den Hirten, die in der Nähe von Bethlehem ihre Schafe hüteten, erschien eines Nachts ein Engel. Er sagt ihnen, dass sie keine Angst zu haben brauchen, weil es für alle Menschen Grund zur Freude gibt. Das neugeborene Kind trägt den Titel "Christus". Das bedeutet "Gesalbter" und meinte einen König, der durch Salbung in sein Amt eingesetzt wurde.
er griechische Ausdruck "Christus" wird im Hebräischen mit dem Begriff "Messias" wiedergegeben. Die Juden erwarteten aufgrund alttestamentlicher Prophezeiungen einen Messias, der Israel von seinen Feinden befreien und das Reich des Königs David wieder aufrichten sollte, das schließlich Weltherrschaft erlangen würde. Doch neben dieser irdisch-politischen Vorstellung wartete man auch auf einen überirdischen Heilsbringer, der nicht nur die ganze Schöpfung erneuert, sondern auch ein ewiges Friedensreich schafft.
Das Kind in Bethlehem ist der Retter, denn er stirbt später am Kreuz und nimmt dadurch alle Schuld der Menschen auf sich. Doch Christus blieb nicht im Grab. Er ist jetzt der Herr, der wiederkommen wird, um tatsächlich ein Friedensreich aufzurichten, in dem es keinen Tod, kein Leid und kein Unrecht mehr geben wird.
Wie kann man bei derart großartigen Aussichten nur die Geschichte vom Weihnachtsmann erzählen oder in romantischer Verklärung beim Baby in der Krippe stehen bleiben?
Holger Teubert
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
