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Andacht vom 22.02.2007:

Wunschdenken

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. Psalm 139,23.24

Das sind die Schlussworte eines Gebets, in dem König David über Gottes Feinde klagt. Ihn belastet, dass sie lästerliche Reden führen, sich Gott widersetzen und sich gegen Gottes Volk erheben (siehe Ps 139,20-22). Darüber ist er so erzürnt, dass er betet: "Ach Gott, wolltest du doch die Gottlosen töten ... Sollte ich nicht hassen, HERR, die dich hassen ...? Ich hasse sie mit ganzem Ernst." (V. 19.21.22) Zwar will sich David nicht selbst an den Gottlosen vergreifen, aber er wünscht, dass Gott es tut. Denn der ist ja der eigentliche König Israels und könnte zugunsten Israels eingreifen. Die Bedrängnis für das Volk scheint so groß gewesen zu sein, dass er im Gebet die Vernichtung der Gottlosen fordert. Ob er das Empfinden hatte, Gott schaue deren frevelhaftem Tun tatenlos zu?

Davids Bitte ist nur zu verstehen, wenn man begreift, wie sehr dieser gläubige Mann seelisch unter den lästerlichen Reden und dem Hass der Feinde Gottes gelitten haben muss. Und dennoch: Geht solch ein Gebet nicht zu weit? Vielleicht ging David von dem Grundsatz aus: "Auge um Auge, Zahn um Zahn." (2 Mo 21,24) Dennoch müssen ihm Bedenken gekommen sein, denn er betete: "Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz... sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege." Möglicherweise spürte er, dass er sich mit Hass und Feindschaft auf die Stufe der Gottlosen begeben hatte.

Heute ist die Gemeinde in unserem Land kaum um ihres Glaubens willen solchen Anfeindungen ausgesetzt wie damals Israel. Es war von Feinden umgeben, die das Volk lieber heute als morgen vernichtet hätten. Dennoch mag es sein, dass wir in der Familie, am Arbeitsplatz oder gar in der Gemeinde so etwas wie "Feinde" haben, die nur darauf aus sind, uns zu schaden. Kennen wir Gefühle der Abneigung und Ablehnung ihnen gegenüber? Wissen wir um eigene Gedanken, die den anderen verurteilen und ihm die Strafe Gottes gönnen, weil er sich unmöglich benommen, uns verletzt oder Gott und die Gemeinde Jesu geschmäht hat? Begeben wir uns im Denken, Reden und Tun etwa selbst auf die Ebene der Gegner?

Auch uns könnte es daher nicht schaden zu beten: "Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz, prüfe meine Gedanken und Gefühle! Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden, dann hol mich zurück auf den Weg, der zum ewigen Leben führt!" (Ps 139,23.24 Hfa)

Hermann Beier

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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