Andacht vom 12.04.2007:
Harmonie pur
Sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut. Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Apostelgeschichte 4,31.32
Es waren Menschen, die ihren Glauben ernst nahmen. Sie taten sich zusammen und achteten auf Harmonie. Was sie besaßen, teilten sie und halfen einander, wo sie konnten. Diese jungen Christen waren wegen ihres neuen Glaubens von Verwandten verstoßen worden und aus dem sozialen Netz gefallen.
Einige ihrer Leiter hatte man gerade verhaftet und verhört. Man entließ sie mit Drohungen und verlangte, sie sollten nicht mehr öffentlich von Jesus reden (siehe Apg 4,1-21). Doch der Heilige Geist nahm ihnen die Angst und gab ihnen Kraft. Auch der Zusammenhalt und das Gebet der Gemeinde spielten eine wichtige Rolle (siehe V. 23-33). So geschehen in Jerusalem vor zweitausend Jahren. Und wie sieht es heute aus?
Brauchen wir etwa Verfolgungen, um uns enger zusammenzuschließen? Reicht die Angst oder die Vernunft dazu? Dahinter muss noch etwas anderes stecken. Damals verbanden der Glaube und der Heilige Geist jene Leute. Jesus Christus hat das bei ihnen bewirkt und sie in der Liebe untereinander gestärkt.
Diese Liebe öffnet die Augen für traurige Gesichter und die Ohren für knurrende Mägen. Liebe und der Heilige Geist öffnen den Mund, Jesus zu bekennen. Ohne ihn, dem sie vertrauten, und seinen Geist wären alle guten Vorsätze von Gemeinschaft, Zusammenhalt und Glaubensmut vergeblich gewesen.
Auch wir brauchen den, der uns zusammenbringt, leitet und begleitet, der uns festhält und füreinander öffnet, der keinen aufgibt und der die Bedürfnisse eines jeden kennt. Vor allem brauchen wir seinen Geist.
Wie geht es uns mit dem Teilen? Sind wir für die da, die wenig haben? Bei denen, die keiner besucht, die ohne Freunde sind? Wie gehen wir mit Menschen um, die uns nicht sympathisch sind oder nicht in unsere Glaubensvorstellung passen? Die nichts von Jesus wissen? Sagen wir ihnen, was er für uns bedeutet und was seine Rettung ihnen bringt? Wie gehen wir mit nicht angepassten Gemeindegliedern um?
Gemeinsam stark zu sein ist noch keine Garantie für den Zusammenhalt. Ebenso wenig Verfolgungen. Aber die Verbindung durch den auferstandenen Christus und den Heiligen Geist gibt dazu Vollmacht, Liebe und Kraft. Unerschrocken können wir diesen Jesus dann vor den Menschen bezeugen.
Albrecht Höschele
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.