Andacht vom 15.07.2007:
Hilfe durch gute Beziehung
Gott sagt: "Er liebt mich von ganzem Herzen, darum will ich ihn retten. Ich werde ihn schützen, weil er mich kennt und ehrt." Psalm 91,14 (Hoffnung für alle)
Der Text gefällt mir. Ich wünsche mir, dass er auch in meinem Leben in Erfüllung geht. Dabei bin ich mir natürlich der Bedingungen bewusst, die enthalten ist. Gott redet hier von einem Menschen, der ihn kennt, liebt und ehrt. Das ist die Ursache für das rettende Eingreifen Gottes.
Ich wünsche mir also zuerst, dass meine Liebe zu Gott immer stärker werde. Dabei will ich nicht an die schöne Verheißung denken, die unser Andachtswort enthält. Wenn ich Gott liebe, um etwas von ihm zu bekommen, ist meine Liebe selbstsüchtig.
Wahre Liebe zu Gott entspringt dem Kennen des Charakters Gottes, "denn Gott ist die Liebe" (1 Jo 4,8). Ich erkenne sie daran, was Gott durch Jesus Christus für mich getan hat (siehe V. 9.10), und möchte ihn aus Dankbarkeit immer mehr lieben. Seine Liebe erweckt Gegenliebe in uns, wenn wir Gottes Liebe in ihrer Tiefe erkennen und ihr vertrauen (siehe V.U. 16.19).
Dass Gott den Seinen auch Bewahrung zusagt, nehme ich dankbar an und bete auch darum. Als Errettung aus einer Notlage kann ich mir vielleicht zwei oder drei Wege vorstellen, Gott hat aber sicher noch viel mehr Möglichkeiten. Da versagt einfach meine Vorstellungskraft. Die Rettung kann ganz anders erfolgen, als man sie sich ausgemalt hat.
In der Stadt Nagoya in Japan schoss ein Ladendieb auf den 27-jährigen Angestellten eines Supermarktes. Weil der Getroffene keinen Schmerz spürte, hielt er die Pistole für ein Kinderspielzeug. Der Dieb wurde überwältigt und erst da merkte der Angestellte, wie wunderbar er bewahrt worden war: In seiner Hemdtasche steckten sein Taschenrechner und sein Handy. Darin war die Kugel stecken geblieben.
Ich weiß nicht, ob er Gott dafür gedankt hat, aber ich weiß, dass Gott mich auch schon auf wunderbare Weise bewahrt hat, und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Manchmal erkennen wir die Bewahrung vielleicht gar nicht - und manchmal erfolgt sie auch nicht in allen Situationen unseres Lebens.
Auch gläubigen Menschen, die Gott lieben und ihm treu sind, passieren schlimme Dinge. Der Psalm zeigt, dass sich die Verheißung des Schutzes - auf uns bezogen - vor allem auf die sieben letzten Plagen vor der Wiederkunft Jesu bezieht (siehe Ps 91,3-10; Offb 16). Auf diesen Schutz können wir uns sicher verlassen, wenn wir Gott kennen, lieben und ehren. Und er bedeutet Rettung für das ewige Leben.
Jochen Graupner
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.