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Andacht vom 21.07.2007:

Das Leben als "Schwarzwaldklinik"?

[Der Menschensohn wird im Gericht sagen:] Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. Matthäus 25,36

Christus behauptet nicht: "Wer Gott vertraut und ihm gehorcht, wird niemals krank." Und auch nicht: "Wer krank ist, muss nur richtig glauben und beten, dann wird er geheilt." So etwas hört man nur von den ganz Frommen - solange sie nicht selber krank sind! Nein, für Jesus ist Krankheit eine Gegebenheit unseres Lebens, weil der Erlösungsplan noch nicht vollendet ist. Erst auf der neuen Erde werden Leid und Schmerzen vorbei sein (siehe Offb 21,4). Bis dahin müssen wir uns mit deren leidvollen Erscheinungsformen abquälen. Jedoch nicht ohne Hoffnung. Außer der ärztlichen Hilfe dürfen wir Tag für Tag Gottes Beistand in Anspruch nehmen. Neben Kräften zur Genesung schenkt er durch das Geborgensein in ihm die innere Stärke, unser Geschick zu ertragen, wenn es nicht anders geht. Ich weiß, das lässt sich alles viel leichter schreiben als in der konkreten Situation verwirklichen. Wenn wir aber in enger Gemeinschaft mit Jesus leben, wird nach einer Phase des Aufbegehrens eine Art vertrauensvolle Gelassenheit und Ruhe in unsere Herzen einkehren. Gott weiß um unser Geschick und hat versprochen, uns nicht zu verlassen. Deshalb sind wir der eigenen Krankheit und der anderer nicht hilflos ausgeliefert.

Viele Menschen machen einen großen Bogen um Kranke und Krankenhäuser. Sie wollen jenseits der "Schwarzwaldklinik" nicht an Leid und Schmerzen erinnert werden. Wer besucht schon gern Patienten im Krankenhaus? Worüber soll man mit Kranken reden? Wie soll man sich ihnen gegenüber verhalten? Hilflosigkeit auf der ganzen Linie.

Dabei kommt es doch vor allem darauf an - ganz im Sinne des obigen Jesuswortes -, dem Kranken zu zeigen, wie viel einem an ihm liegt und dass wir Anteil nehmen an seinem Leid. Ich selbst empfand das vor Jahren so, als ich wegen einer Operation in der Klinik lag. Jeder Besuch vermittelte einen Impuls des Lebens, holte mich zurück in den normalen Alltag. Aber ich weiß auch, wie traurig und verlassen andere Patienten waren, weil niemand sie besuchte. Diese Erfahrung hat mich hellhöriger gemacht. Deshalb frage ich mich jetzt öfter: "Wer könnte heute auf meinen Besuch warten?"

Und ich weiß: Nicht auf meine guten Worte kommt es an, sondern dass ich genau zuhöre, den Gedanken des Kranken folge, mir seine Ängste und Sorgen anhöre und mir alle fromme Vertröstung verkneife.

Klaus Heilmann

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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