Andacht vom 24.07.2007:
Zeichen der Hoffnung
So ist Weisheit gut für deine Seele; wenn du sie findest, wird dir's am Ende wohlgehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein. Sprüche 24,14
Seit ein paar Tagen höre ich sie wieder: die kleinen Vögel im Garten, die trotz Kälte und Schnee lautstark auf sich aufmerksam machen. Es wird wieder Frühling und Sommer werden. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, sagen wir. Das stimmt, aber das erste Schwälbchen, das auch in diesem Jahr den Weg zurück zu uns finden wird, ist das beste Zeichen dafür, dass der Sommer kommt. Die erste Schwalbe sagt uns zwar nicht, ob der Juni verregnet oder sonnig sein wird, aber sie macht uns Hoffnung auf den Sommer.
Deswegen ist es so wichtig, die Zeichen der Hoffnung, die Gott uns an jedem Tag erleben lässt, bewusst wahrzunehmen. Vor lauter Verpflichtungen und Stress haben wir oft gar keinen Blick mehr für die positiven Dinge. Und wenn, neigen wir eher dazu, sie abzuwerten, so wie bei der Schwalbe, die eben noch keinen Sommer machen soll.
Wir denken häufig mit negativen Vorzeichen, vielleicht weil wir selbst schlechte Erfahrungen gemacht haben; vielleicht, weil das typisch ist für unsere Gesellschaft; womöglich, weil wir meinen, uns so vor Enttäuschungen schützen zu können. Auf Dauer aber lässt uns diese Einstellung bitter werden.
Doch bei jedem kleinen Kind demonstrieren wir, dass die Hoffnung eigentlich tief in uns verwurzelt ist, viel tiefer als unsere Skepsis und unsere Zweifel. Niemand würde einem einjährigen Steppke, der sich bemüht, laufen zu lernen und dabei immer wieder auf die Nase fällt, sagen: "Gib's auf, es hat ja doch keinen Sinn, du könntest dir beim Stürzen den Arm brechen!" Nein, wir freuen uns über jeden Fortschritt, den er macht, geben gern Hilfestellung und ermutigen mit aufmunternden, motivierenden Worten.
Genauso sagt es die Bibel: "... und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein." Die Weisheit, von der hier auch die Rede ist, ist wohl das Erkennen Gottes als Retter und Erlöser, der Versprechen gibt, die er erfüllt. Wenn wir Gott als Erlöser annehmen, tut das nicht nur unserer Seele gut, weil wir uns geliebt wissen. Wir dürfen uns auch gerettet wissen zu einem ewigen Leben - das ist die größte, sichere Hoffnung.
Auf Gottes Zeichen der Liebe zu achten, lohnt sich jeden Tag. Auch heute wollen wir die Augen offen halten für die hoffnungsvollen und positiven Erlebnisse.
Johannes Hartlapp
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.