Andacht vom 31.07.2007:
Ein unmissverständliches Angebot
Und das ist das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. 1. Johannes 5,11.12
Die Aussage des Apostels Johannes lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Leben über den Tod hinaus gibt es nur durch den Sohn Gottes. Damit wird diese biblische Botschaft zu einer persönlichen Herausforderung für jeden, denn sie macht deutlich, dass eine wirklich sichere Zukunft nur in Jesus Christus zu finden ist und wir eine ganz enge Bindung an ihn brauchen, die sich durch nichts erschüttern lässt.
Tag für Tag erleben wir in irgendeiner Weise die Vergänglichkeit - und sei es nur im eigenen "Älterwerden". Mit den Problemen, die sich daraus für die Lebensgestaltung ergeben, werden wir besser fertig, wenn unser Vertrauensverhältnis zu Jesus intakt ist. Wer sein Leben ganz bewusst Christus übergeben hat und mit Christus gestaltet, kann zuversichtlich in die Zukunft schauen und getrost beten: "Unser Vater im Himmel ... Dein Reich komme!" (Mt 6,9.10) In letzter Zeit bin ich mehrfach gefragt worden, warum wir uns "Adventisten" nennen. Als Antwort bezeuge ich dann jeweils: "Weil wir als Wartende auf das ,Reich Gottes' hin leben." Gott zwingt die zukünftige neue Welt, die aus seiner Hand kommt, niemandem auf, aber er bietet sie jedem an.
Dieses Angebot ist allerdings kein bloßes Vertrösten auf die Zukunft, wie manche meinen. Wer wirklich in einer engen Beziehung zu Christus lebt, kann seine Nähe, sein Eingreifen, seine Fügungen und seine Hilfe hier und heute spüren. Wir erfahren in unserem Leben direkte oder indirekte Hinweise auf seine Liebe - dies auch manchmal auf schmerzhaftem Wege. Wer das bewusst wahrnimmt, muss vor der Zukunft keine Angst haben oder sich unnötige Sorgen machen (siehe Mt 6,25-34).
Vor einiger Zeit wurde ich gebeten, eine hochbetagte Glaubensschwester zu beerdigen. Sie war 90 Jahre alt geworden und hatte viel erlebt. Mir waren ihr klares Bekenntnis zu Christus und ihr Vertrauen auf ihn noch gut in Erinnerung. Sie hat fest daran geglaubt, dass wahr ist, was der Apostel Johannes so formuliert hat: "Das aber hat Gott gesagt: Ich habe ewiges Leben für euch und mein Sohn wird es euch geben." (1 Jo 5,11 Zink) So konnte ich die Angehörigen - ganz im Sinne der Verstorbenen - mit der frohen Botschaft von einem unvergänglichen Leben in Gottes ewigem Reich trösten.
Willfried Gabel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
