Andacht vom 02.08.2007:
Onzapft is!
Sein Glanz war wie Licht; Strahlen gingen aus von seinen Händen. Darin war verborgen seine Macht. Habakuk 3,4
Mein Freund Gardar stammt aus Island. Er erzählte mir von einem Unternehmen auf einer christlichen Schule. Um preiswerte Energie für die Gebäude zu gewinnen, wollte man eine Thermalquelle anbohren. An anderen Stellen auf dieser Insel gab es bereits diese Quellen. Aber hier verneinten die Geologen solch eine Ausbeute. Trotzdem glaubten die verantwortlichen Leiter der Schule an den Erfolg und ließen bohren. Bei 800 Meter Tiefe waren noch keine Anzeichen zu erkennen. Erste Zweifel wollten sich melden. Aber als man mutig im Glauben tiefer bohrte, kamen bei 1.000 Meter Tiefe die ersten Wärmesignale. Endlich stieß der Bohrkopf bei 1.200 Meter auf eine reiche Thermalquelle.
Damit war die Energieversorgung für alle Schul- und Internatsgebäude einschließlich eines Gewächshauses gesichert.
Als der Schulleiter Sven Johansen 1970 auf der Weltkonferenz diesen Bericht gab, hielt er den mitgebrachten Bohrkopf in die Höhe und pries Gottes Fürsorge für seine Kinder.
Diese Geschichte scheint mir gleichnishaft zu verdeutlichen, wie wichtig die gläubige Ausdauer für uns Menschen ist, wenn wir die Kraftquelle für ein Leben in der Nachfolge Jesu anzapfen wollen, d. h. "die verborgene Macht", von der Habakuk schreibt. Er weissagt darin von der strahlenden Herrlichkeit des Erlösers. Der hat die Macht und will uns dazu befähigen, mit der Versuchung zur Sünde fertig zu werden. In den Wundmalen des auferstandenen Erlösers liegen sie verborgen.
Davon schreibt die Schriftstellerin Ellen White in ihrem Buch "Der große Kampf": "Diese Zeichen seiner Erniedrigung sind seine höchsten Ehren; von Ewigkeit zu Ewigkeit werden die Wunden von Golgatha ihn rühmen und seine Macht verkündigen." (S. 673)
Und wie bekommen wir den so sehr wichtigen Zugang zu dieser Kraftquelle? Mit gelegentlichem und oberflächlichem Bibellesen gelangen wir nicht tief genug an die göttliche Kraftquelle. Dieselbe Schriftstellerin beschreibt dies in ihrem Buch "Erziehung" so: "Wer sich mit der Bibel befasst, braucht Zielstrebigkeit und Ausdauer. So wie ein Goldsucher weder Mühe noch Arbeit scheut, um dem Gestein das begehrte Metall abzuringen, sollten wir uns um die geistlichen Schätze bemühen, die in der Heiligen Schrift verborgen liegen." (S.198).
Ich wünsche großartige Entdeckerfreuden!
Erwin Meier
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.