Andacht vom 24.08.2007:
Gottes Wort fällt überall hin ...
... Siehe, es ging ein Sämann aus zu säen. Und in dem er säte, fiel einiges auf den Weg; da kamen die Vögel und fraßen's auf. Matthäus 13,3.4
Wer kennt das heute noch: das Bild eines Sämanns, und zwar eines solchen, der anscheinend sehr großzügig säte, weil die Samen bis an den Wegesrand fielen, selbst auf die Gefahr hin, dass Saatgut verloren gehen könnte?
Gott sät sein Wort auch bis an den Rand, bei denen, die wir vielleicht schon aufgegeben hätten; die nicht in der "Mitte" stehen, theologisch oder sozial. Der Text geht aber noch weiter: "... und die Vögel kamen und fraßen es auf." Es fing doch so positiv an und dann? Was für ein niederschmetterndes Bild! Da bemüht sich einer und dann kommen die Vögel und fressen es einfach weg. "Siehste", mag mancher sagen, "das habe ich doch gleich gesagt! Am Rand zu säen lohnt sich sowieso nicht."
Jesus deutet seine Worte selbst, so dass wir nicht lange rätseln müssen. Er sagt, dass der Samen, der an den Weg gefallen ist, der Mensch ist, der das Wort vom Reich Gottes hört und nicht versteht, und dann kommt der Böse und reißt es ihm wieder weg (V. 19). Das mit den Vögeln scheint für Jesus gar nicht das Problem zu sein. Der Böse kann nur deshalb wegreißen, weil da einer ist, der es nicht verstanden hat.
Dieses Bild hat mich getroffen, weil ich auf einmal beteiligt bin. Was nehmen Menschen mit, wenn ich ihnen von Gott erzähle? Kann ich das Evangelium so weitersagen, dass andere es verstehen - auch in einem Satz ohne drei Nebensätze?
Nach einem Vortrag wurde ein Evangelist gefragt: "Warum halten Sie den Sabbat?" Er holte tief Luft und sagte: "Das ist eine lange Geschichte." Daraufhin stand der andere auf und meinte: "So viel Zeit habe ich leider nicht" und ging.
Was sagst du, wenn du nicht sehr viel Zeit hast und der andere trotzdem das Wichtigste verstehen soll? Sind wir in der Lage, unseren Glauben kurz und prägnant, verständlich und ohne theologische Fachbegriffe zu beschreiben?
Nimm dir heute einen Augenblick Zeit, darüber nachzudenken, wie du die Botschaft des Evangeliums lebensnah an Menschen weitergeben kannst.
Olaf Vogt
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
