Andacht vom 09.10.2007:
Summe des Lebens
Gott, von Jugend auf bist du mein Lehrer und bis wo ich alt und grau geworden bin, verlass mich nicht, mein Gott! Psalm 71,17.18a (Gute Nachricht Bibel)
"Wie mit den Lebenszeiten, so ist es auch mit den Tagen, keiner ist uns gut genug, keiner ist ganz schön, und jeder hat, wo nicht seine Plage, doch seine Unvollkommenheiten. Aber rechne sie zusammen, so kommt bestimmt eine Summe Freude und Leben heraus." (Friedrich Hölderin)
Eine Summe Freude und Leben, das wünscht sich jeder von uns, und nicht nur am Ende seiner Tage, sondern eigentlich das ganze Leben lang und wenn möglich an jedem Tagesende. Doch die Wirklichkeit sieht oft anders aus. Hektik, Stress, Sorgen und Probleme, Krankheit und Tod rauben uns oft die Lebensfreude und manchmal sogar das Leben selbst.
Es ist nicht immer einfach, gegen all diese Widrigkeiten die Freude dagegen zu setzen. Und doch kann und muss es gelingen, sonst bleibt am Ende nichts mehr übrig, wovon wir zehren und erzählen können.
Ich wünsche mir für meine alten Tage, dass ich mich ganz bewusst auf die Summe der Freude meines Lebens besinnen kann, auf viele erfüllte Tage, schöne Begegnungen, positive Erfahrungen, was mir gelungen ist, was ich geschafft habe und wo ich aus meinen Fehlern gelernt habe. Lachen und Weinen, Gewinnen und Verlieren, Freude und Leid, Stärke und Schwäche, Erfüllung und Enttäuschung, Freunde gewinnen und manche wieder verlieren. All das gehört für mich zu einem erfüllten Leben.
Und das Wichtigste in meinem Leben ist Gott und er soll es bis an mein Ende bleiben: seine bedingungslose Gegenwart, die ich zwar nicht immer gespürt habe, die mir aber sicher war, mein Glauben an ihn und das Wissen, dass er das ewige Leben für mich bereit hält. Das ist mein größtes Ziel im Leben.
Wenn es mir und uns gelingt, in jeder Lebenslage an ihm festzuhalten, bis wir alt und grau werden und wenn vieles beschwerlicher wird, dann hat unser Leben wirklich Sinn und Erfüllung hier und in der Ewigkeit. Dann wissen wir, dass wir am Ende dankbar und glücklich unserem Gott entgegengehen dürfen mit der Gewissheit, erlöst zu sein.
Gabriele Baur
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
