Andacht vom 12.10.2007:
Stress im Himmel?
Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen kann, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben. 1. Korinther 2,9 (Hoffnung für alle)
Neulich sagte mir eine gläubige Frau: "Wenn mein Mann in den Himmel kommt, möchte ich nicht dorthin. Ich habe mich auf dieser Erde 30 Jahre lang über ihn geärgert, soll das in alle Ewigkeit so weitergehen?"
Ganz bestimmt nicht! Ein Gott, der für die Freiheit seiner Geschöpfe mit dem Kostbarsten bezahlte, was er besaß, mit dem Leben seines geliebten Sohnes, würde uns niemals in etwas hineinzwängen, was uns unglücklich macht. Deshalb sollten wir uns über diese Fragen um Ehe und Kinderkriegen nicht den Kopf zerbrechen. Im Himmel werden andere Verhältnisse herrschen (siehe Mt 22,25-30).
Wir wissen, dass unser himmlischer Vater unser Glück, unseren Frieden und unsere Lebensqualität will. Er wird uns nicht zwingen, mit Menschen zusammenzuleben, mit denen keine Harmonie und Einheit möglich sind. Andererseits wird Gott Liebende nicht trennen, denn die Liebe ist das Einzige, was bleibt (siehe 1 Ko 13,13). Die Einzelheiten können wir ihm überlassen, denn er hat die optimale Lösung für unser Leben. Hier auf dieser Erde finden wir sie nicht immer.
Viele gläubige Menschen sehnen sich nach einem Lebenspartner, mit dem sie gut zusammenpassen, und müssen sich doch damit abfinden, eine "schwierige" Ehe zu führen. Möglicherweise haben sie auch ihren Wunschpartner nie gefunden, obwohl sie lange danach suchten und innig darum beteten. Vielleicht fanden sie tatsächlich einen Menschen, der ihrem Herzen so nahe war, dass sie mit ihm - oder mit ihr - eins werden konnten. Doch der Partner wurde ihnen durch den Tod entrissen. Oder der Partner brach die Treue und stieg aus. Nun müssen sie allein zurechtkommen.
Manche Ehen werden auch durch eigenes Verschulden zerrüttet und in einigen Fällen gelingt eine Versöhnung nicht, weil der andere Partner resigniert hat. Das alles macht traurig und schmerzt bitterlich.
Aber für alles das werden wir auf der neuen Erde entschädigt. Eines Tages wird Christus seine "Braut" heiraten (siehe Offb 19,7.9). Bei dieser Traumhochzeit nimmt er alle Menschen zu sich, die ihm vertrauen und die sich ihm anvertraut haben. Wir können sicher sein, dass dann jede Freude und jede wonnevolle Ekstase, die wir hier erlebt haben, um Lichtjahre übertroffen wird. Dann wird unsere Freude durch nichts getrübt.
Wer das weiß und glauben kann, der freut sich auf die ewige Gemeinschaft mit ihm im Himmel.
Sylvia Renz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.