Andacht vom 01.11.2007:
Synkretismus??
Meine Satzungen sollt ihr halten: Lass nicht zweierlei Art unter deinem Vieh sich paaren und besäe dein Feld nicht mit zweierlei Samen und lege kein Kleid an, das aus zweierlei Faden gewebt ist. 3. Mose 19,19
Das ist eine Aufforderung Gottes an sein Volk, die auch in der heutigen Zeit ihre Gültigkeit hat und deren Prinzip auf vieles anwendbar ist. Sie steht nicht zufällig direkt hinter dem Gebot der Nächstenliebe.
Den Israeliten waren viele derartige Vorschriften gegeben: "Du sollst deinen Weinberg nicht mit Zweierlei bepflanzen, damit dem Heiligtum nicht das Ganze verfalle: der Same, den du gesät hast, und der Ertrag des Weinbergs. Du sollst nicht ackern zugleich mit einem Rind und einem Esel." (5 Mo 22,9.10) Das Rind war rein, ein Esel unrein. "Du sollst nicht anziehen ein Kleid, das aus Wolle und Leinen zugleich gemacht ist." (V. 11) Priester sollten "leinene Kleider anziehen und nichts Wollenes anhaben, solange sie in den Toren des inneren Vorhofes und im Hause Dienst tun." (Hes 44,17) Und Gott klagte: Die "Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen, was mir heilig ist; sie machen zwischen heilig und unheilig keinen Unterschied und lehren nicht, was rein oder unrein ist... so werde ich unter ihnen entheiligt." (Hes 22,26)
Elia rief zur Eindeutigkeit auf: Hinkt nicht auf beiden Seiten, folgt dem einen wahren Gott, macht in der Gottesverehrung keine faulen Kompromisse (siehe 1 Kön 18,21). Paulus fordert die Christen auf, sich nicht der Welt gleichzustellen, sondern sich zu verändern, damit sie Gottes Willen prüfen und ihn dann befolgen können (siehe Rö 12,2).
Gespaltenes Verständnis ist oft gefährlicher als kein Verständnis. Vermischung (Synkretismus) von Wahrheit und Irrtum, rechter und falscher Anbetung, göttlicher und weltlicher Lehre untergräbt das Heil. Das führte das Volk der Juden in den Untergang.
Es ist ein Fehlschluss, wenn Christen meinen, alles in dieser Welt sei zunächst neutral oder gar gut. Paulus ruft zum Prüfen der Dinge auf. Er fragte die Korinther: "Wie stimmt Christus überein mit Beliar? ... Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen?" (2 Ko 6,15.16) Und er zitierte das Alte Testament: "Rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und will euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein', spricht der allmächtige Herr." (V.17.18) So wenden wir heute unser Auge von Frivolem ab, unser Ohr von verführerischer Musik, unsere Füße von Nichtigkeiten und falschen Wegen. Was uns erhebt und uns Jesus näher bringt, dem wollen wir nachdenken (siehe Phil 4,8).
Gunter Schmidt
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.