Andacht vom 04.11.2007:
Weiterentwicklung ist gefragt
Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen. 2. Korinther 5,17 (Hoffnung für alle)
Es ist faszinierend festzustellen, wie unterschiedlich zwei Kinder sein können, die in einer Familie und unter fast identischen Bedingungen aufgewachsen sind. Natürlich gibt es mehr oder weniger Ähnlichkeiten zu den Eltern, dennoch sind sie eigene Persönlichkeiten, die das Recht haben, ganz anders zu denken und sich zu verhalten als ihre Eltern.
Ob der US-Computerfreak das bedacht hat, der seinen Sohn unter dem Namen "Jon Blake Cusack 2.0" registrieren ließ? Der Zusatz "2.0" kennzeichnet nämlich die Weiterentwicklung einer Software, die auf dem früheren Programm aufbaut. Soll Jon Blake Cusack junior eine Weiterentwicklung seines Vaters sein? Eine korrigierte, fehlerbereinigte und erweiterte Fassung seines Erzeugers?
Von einer neuen "Version" eines Menschen zu sprechen, trifft nur im Sinne unseres Andachtstextes zu: Wenn ein Mensch umkehrt, seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Gottes Hände legt und ein Leben als Kind Gottes beginnt, dann hat wirklich etwas Neues begonnen!
Es ist nicht alles neu, denn dafür müssten die Persönlichkeit desjenigen ausradiert, seine Erinnerung ausgelöscht, seine Kultur und Erziehung beseitigt werden. Dass dies nicht geschieht, erkennen wir doch bei den zwölf Jüngern. Es ist gerade die bewundernswerte Leistung des göttlichen "Töpfers", dass er aus dem vorhandenen Material "Gefäße" neu formen kann, die immer besser die Größe und Herrlichkeit ihres Meisters widerspiegeln.
Ich freue mich, dass unsere Söhne anders sind als ihre Eltern. Wir lieben sie so, wie sie sind. Wir freuen uns über ihre Entwicklung, weil wir sie den Händen eines Größeren anvertraut haben, der sich nun um sie kümmert. Und er kümmert sich auch um uns, um mich, um jeden Leser dieser Andacht, der einsieht: Allein schaffe ich es nicht, ein neuer Mensch zu werden, ich überlasse es liebe dem, der mich erschaffen und erlöst hat; dem, der mich so liebt, wie ich bin, und der Großes für mich und mit mir vorhat.
Das schönste, zusammenfassende Fazit, das unterm Strich für unser Leben stehen kann, ist die Aussage des Paulus im Epheserbrief (2,10 Hfa): "Gott hat etwas aus uns gemacht: Wir sind sein Werk, durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun. Damit erfüllen wir nur, was Gott schon immer mit uns vorhatte."
Eli Diez
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.