Andacht vom 07.11.2007:
Nur wissen ist zu wenig
Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? Apostelgeschichte 2,37
Ich habe vor mir einige Zigarettenschachteln liegen. Aufgrund eines Gesetzes der Europäischen Union mussten diese umgestaltet werden. Mehr als ein Drittel der Fläche auf der Vor- und Rückseite der Verpackungen ist nun in großen schwarzen Buchstaben mit Fakten über das Rauchen bedruckt. Da steht z. B. "Rauchen führt zur Verstopfung der Arterien und verursacht Herzinfarkte und Schlaganfälle" oder "Rauchen in der Schwangerschaft schadet Ihrem Kind".
Wer nun geglaubt hätte, dass aufgrund derartiger Aufklärung das Rauchen erheblich zurückgehen würde, sah sich getäuscht. Menschen sehen zwar diese Informationen, rauchen aber dennoch weiter. Wie ist das zu erklären?
Man könnte das ganz einfach erklären: Nur das Wissen allein führt zu keiner Veränderung. Wir leben in einer Zeit, in der es sehr viel Wissen über die verschiedensten Zusammenhänge im Leben gibt. Besonders im Bereich der Gesundheit stehen viele Informationen zur Verfügung, um gesund leben zu können.
Dennoch essen Menschen zu fett, zu süß, zu wenig ausgewogen oder haben zu wenig Bewegung. Wir brauchen also mehr als nur Information und Aufklärung. Es muss uns "durchs Herz" gehen. In vielen Bereichen sind wir zu kopflastig geworden. Wir wissen viel und handeln doch selten danach. Deshalb ist es notwendig, dass das Wissen zu einer Lebenseinstellung und zur Überzeugung wird. Es muss in Fleisch und Blut übergehen, dass wir nicht nur wissen, sondern auch fühlen.
Informationen haben nur eine Wirkung in unserem Leben, wenn sie ganzheitlich in Körper, Seele und Geist verwurzelt sind. Das können wir nicht bewirken. Aber wir können dafür offen sein und hinhören, erspüren, sensibel sein und den Geist Gottes in uns wirken lassen.
Den Menschen zu Pfingsten ist es so ergangen. Sie haben zugelassen, dass Gottes Wort nicht nur durch den Kopf ging, sondern ihre Herzen erreichen konnte. Das führte direkt zu dem Wunsch, das Leben zu ändern: "Was sollen wir tun?" Das so getroffene Herz leitet zur Handlung, zur Veränderung, zum Wachstum. Lassen wir es zu, dass Gott mit seinem Wort unser Herz erreichen kann.
Roland Nickel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
