Andacht vom 23.11.2007:
Von David und Saul
Nur bei Gott komme ich zur Ruhe; er allein gibt mir Hoffnung. Nur er ist ein schützender Fels und eine sichere Burg. Er steht mir bei, und niemand kann mir schaden. Gott rettet mich, er steht für meine Ehre ein. Er schützt mich wie ein starker Fels, bei ihm bin ich geborgen. Ihr Menschen, vertraut ihm jederzeit, und schüttet euer Herz bei ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. Psalm 62,6-9 (Hoffnung für alle)
Was für ein Glaube steckt in diesen Worten, was für ein starkes, tiefes Vertrauen auf Gott! Kein Wenn und Aber lässt David, der Verfasser dieser Sätze, zu. Saul, der amtierende König, trachtet David nach dem Leben. Auf Menschen will er sich nicht mehr verlassen, von ihnen fühlt er sich im Stich gelassen. Aber auf Gott ist Verlass, so erlebt David diese schwierige, lebensbedrohliche Zeit.
Seine in Worte gefassten Erfahrungen klingen nach großer Sicherheit und Gewissheit. Könnte ich diese Worte als meine Worte nachsprechen? Kann ich auch solche Erfahrungen aufweisen, die mich Davids Worte mit aller Überzeugung wiederholen lassen? Das wäre auf jeden Fall wünschenswert.
Das ist aber nur eine Sichtweise dieses Textes. Eine andere lässt erkennen, wie sehr David wohl von Menschen enttäuscht worden ist. In sie mag er kein Vertrauen mehr investieren, er investiert all sein Vertrauen in Gott. Sicherlich damals wie heute und für alle Zeit eine uneingeschränkt richtige Investition.
Als Christ möchte ich Menschen in eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus führen. Dieser Weg führt auch über das Vertrauen zu Menschen. Es gehört Vertrauen von beiden Seiten dazu, über Gott und Glauben zu reden. Und auch innerhalb einer Gemeinde ist es wichtig, Vertrauen zueinander zu haben, vertrauensvoll miteinander umzugehen.
Zurück zu David: Das Fazit ist interessant. Aus dem Vertrauen auf Gott, aus dem Erleben, dass Gott ihn wie ein Felsen, eine Burg schützt, erwächst bei ihm innere Ruhe (V. 6) und Hoffnung, hier findet er Zuflucht. Davids Sehnsüchte werden gestillt - beneidenswert?!
In den Versen finden sich zwei Hinweise, wie David zu dieser Gottesbeziehung gefunden. Er hat sich entschieden, jederzeit auf Gott zu vertrauen. Ob es ihm gut oder schlecht geht, ob das Leben leicht oder schwer fällt. Und er ermutigt dazu, Gott sein Herz auszuschütten und damit eine bewusste Annäherung an den Schöpfer zu vollziehen, mit all dem, was Sorgen und Probleme bereitet, was Angst macht.
David bezeugt einen wunderbaren Gott - der sich bis heute nicht gewandelt hat und immer noch Ruhe schenken und Schutz sein möchte.
Sandra C. Wieschollek
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.