Andacht vom 20.12.2007:
Viele Namen für einen Gott
Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter und man nennt seinen Namen: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens. Jesaja 9,5 (Elberfelder)
52 % der Bundesbürger wollen einer Emind-Umfrage zufolge Weihnachten in eine Kirche gehen. Offensichtlich übt dieses Fest auch in einer zunehmend säkularen Welt noch seine Faszination aus. Und wer die klassische Musik liebt, mag sich beim Hören von Georg Friedrich Händeis "Messias" auch durch die obigen Worte Jesajas begeistern lassen. Warum feiern die Menschen traditionell oder aus Überzeugung dieses "Kind"? Betrifft sie noch, was da vor zweitausend Jahren in Palästina geschah?
Auf jeden Fall ist es gut, dass die Menschwerdung des Gottessohnes dadurch nicht ganz in Vergessenheit gerät - weltweit und persönlich. Er kam in Gestalt eines Kindes. Er fand mit seinen Eltern keinen Platz in einer Herberge, nur in einem Stall. Die Hirten auf dem Feld hörten durch den Engel und die himmlischen Heerscharen die "Geburtsanzeige": "Siehe, ich verkündige euch große Freude ... denn euch ist heute der Heiland geboren ... Christus, der Herr" (Lk 2,7-14).
Der Text der Andacht hört sich an wie eine frühere Königsproklamation: " ... und die Herrschaft liegt auf seiner Schulter". Er trägt, was wir nicht tragen und ertragen können. Er ist der Herr des Kosmos und der Heilsgeschichte. Und sein Name enthält die Wesensmerkmale Gottes.
"Wunderbarer Ratgeber": Alle Ratlosigkeit und Verzweiflung finden bei ihm ein Ende. Jesus verwirklicht die wunderbaren Pläne Gottes mit uns Menschen.
"Starker Gott": Er ist selbst Gott und der Schöpfer (siehe Jo 1,1-3.14), der große Arzt und Erlöser, der uns von Schuld, Sünde und Tod befreit.
"Vater der Ewigkeit": Er steht über der Zeit, doch mit väterlicher Geduld leitet, versorgt und erzieht er uns.
"Fürst des Friedens": Er schenkt all denen, die ihm vertrauen und folgen, wahren inneren Frieden - den Frieden mit Gott (siehe Rö 5,1). Er hat auch einen langen Atem als Friedensstifter und wird in der Ewigkeit ein Reich völligen Friedens aufrichten.
Auf diesen Gott und Erlöser können wir uns verlassen. Dies dürfen wir auch unseren Mitmenschen weitersagen. Wenn sie sich der Atmosphäre des Weihnachtsfestes aussetzen, bekommt die frohe Botschaft trotz allen Rummels vielleicht eine neue Chance.
Albrecht Höschele
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
