Andacht vom 28.02.2008:
Wem gehört was?
Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Psalm 24,1
Wir Menschen tun so, als ob wir die Herren der Welt wären. Wir treiben Raubbau an den Schätzen der Natur und schaden der Umwelt, weil Profit wichtiger erscheint als die Bewahrung der Natur. Viele leben nach dem Lustprinzip, als ob sie keine Verantwortung für ihre Zeit, Gesundheit oder den Einfluss auf andere trügen; Hauptsache, das Leben macht Spaß. Nach Gott fragen nicht viele und wenn, dann oft nur weil sie etwas von ihm erwarten, oder weil sie wissen wollen, warum er dieses oder jenes nicht verhindert hat. Ob das gut geht?
Unser Andachtstext sagt, dass die Erde und die Menschen darauf Gott dem Herrn gehören. Weil Gott die Erde schuf und sie ihm gehört, ist es ratsam, mit seinem Eigentum sorgsam und verantwortungsvoll umzugehen. Wer beschädigt, was anderen gehört, wird dafür zur Rechenschaft gezogen und muss für den Schaden aufkommen. Die Erkenntnis, dass wir selbst und die Umwelt Gottes Eigentum sind, hat nicht nur etwas mit Verantwortung zu tun, sondern prägt die Menschen - auch in ihrer Lebensgestaltung. Unsere individuellen Möglichkeiten, die Erde zu erhalten, sind freilich begrenzt. Selbst unsere Chancen, das eigene Leben sinnvoll zu gestalten, werden oft durch andere Menschen oder die realen Gegebenheiten eingeschränkt. Gott aber sieht Entwicklungen voraus und kann Verhältnisse zum Guten ändern. Er will den Menschen ein erfülltes Leben ermöglichen.
Was heißt es nun, dass Gott über die Welt und uns selbst der Herr ist? Er sorgt für uns und die Umwelt. Er will, dass wir ihm mehr als je zuvor vertrauen und damit rechnen, dass er auch unser Leben zum Ziel führen wird. Als Eigentümer der Welt und der Menschen kümmert er sich um uns. Er führt zur bestmöglichen Lebenserfüllung. Selbst Konflikte und Probleme müssen letztlich zu unserem Wohl zusammenwirken (Rö 8,28).
Gott wird die Weltgeschichte zum Ziel bringen. Er, der Herr der Erde und des Menschen, setzt das Ziel und weist den Weg. Er selbst hat größtes Interesse daran, dass seine Erde bewahrt wird und seine Menschen heil und auf ewig glücklich sind. Wer sich ganz auf Gott verlässt und auf seine Stimme achtet, wird nicht enttäuscht werden.
Gerhard Wagner
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.